Im turbulenten Anlagejahr 2022 hätten sich aktive Asset Manager besonders auszeichnen können. Ihre Ergebnisse sind allerdings wenig erbaulich, wie eine UBS-Studie belegt.
Aktiv verwaltete Aktienfonds in Europa verzeichneten gemäss einer Analyse der UBS im Jahr 2022 die schlechteste Performance seit mehr als zwei Jahrzehnten.
Dieser Befund, über den die «Financial Times» (Artikel kostenpflichtig) am Montag berichtete, ist ziemlich überraschend. Gerade im volatilen Umfeld, welches das Jahr 2022 kennzeichnete, hätten sich aktive Aktienmanager auszeichnen können, die den Anspruch haben, besser als der Marktdurchschnitt anzulegen.
Deutliche Unterperformance
Im vergangenen Jahr erwirtschafteten aktive Aktienfonds mit Sitz in Europa insgesamt ein Alpha von -4,13 Prozent nach Verwaltungsgebühren. Dies entspricht dem schlechtesten Jahresergebnis seit Beginn der UBS-Analyse im Jahr 2000, rechneten die Autoren vor.
Alpha wird als Überperformance oder in diesem Fall als Unterperformance gegenüber dem jeweiligen Markt-(Index) definiert.
Falsche Rotation
Besonders schlecht lief es gemäss dem Bericht in der ersten Jahreshälfte, als aktive Aktienfonds in Europa 96 Prozent der Underperformance realisierten.
Das schlechte Ergebnis führen die Autoren auf die starke Rotation weg von Wachstumswerten zurück. Das gestiegene Zinsniveau übte einen überaus starken Einfluss die Bewertung dieser Titel aus.
Überrendite im Jahr 2020
Einen weiteren Grund vermuten die Autoren in der Auswahl des Benchmarks. Mehrere Fonds wiesen eine Diskrepanz zwischen ihrer zugrunde liegenden Strategie und der Wahl ihres primären Benchmark-Indexes aus, heisst es.
Genau umgekehrt verlief es im 2020, einem weiteren volatilen Aktienjahr. Damals erzielten aktive Aktienmanager noch deutliche Überrenditen, die einem 20-Jahre-Hoch entsprachen.
Auch bei den festverzinslichen Fonds waren die Überschussrenditen negativ, gemäss der UBS mit -0,46 Prozent aber nicht aussergewöhnlich. Dennoch war 2022 das schlechteste Jahr für die Alpha-Generierung seit 2018.