Die Credit Suisse verliert in der Schweiz eine Vorzeige-Bankern: Die einstige Digitalmanagerin Anke Bridge-Haux wechselt zur liechtensteinischen Konkurrenz.
Anke Bridge-Haux wird CEO – bei der Schweizer Einheit der Fürstenbank LGT. Dies teilte die Liechtensteiner Finanzgruppe am Mittwoch mit. Die 45-jährige Schweizer und deutsche Staatsbürgerin wird die Leitung der LGT Bank (Schweiz) Anfang kommenden November übernehmen.
Sie tritt dort die Nachfolge von Heinrich Henckel an, der in den Verwaltungsrat der LGT Bank Schweiz berufen wird, wie es weiter hiess. Die Ernennung muss noch von der Aufsicht abgesegnet werden.
Gesprächsthema in der Branche
Damit klimmt Bridge-Haux die Karriereleiter nach oben. Der Abgang der Vorzeige-Bankerin der Credit Suisse (CS) Schweiz, wo sie als Leiterin des Bereichs Personal & Business Banking (P&BB) in der Geschäftsleitung sitzt, wird branchenweit noch zu reden geben.
Michael Sager, derzeit operationeller Leiter des Bereichs P&BB, übernimmt bei der Grossbank per sofort interimistisch die Leitung und tritt ins Management der Schweiz-Einheit ein, wie die CS separat vermeldete.
Noch von Thomas Gottstein befördert
Die designierte Chefin der LGT Bank in der Schweiz hatte bei der CS hierzulande in den vergangenen zwölf Jahren diverse Leitungsfunktionen inne und genoss viel Publizität. Weit über die Bank hinaus bekannt wurde sie 2018, als sie zur Leiterin Digitalization & Products für alle Bereiche der Schweizer Geschäftseinheit befördert wurde, damals noch unter dem früheren CS-Schweiz-Chef Thomas Gottstein.
Ein Jahr später stieg sie zur Leiterin Digital Banking auf und wurde verantwortlich für die Zukunftsprojekte der Bank im Heimmarkt. Zu ihren früheren Stationen zählte die UBS, wo die Produktespezialistin von 2005 bis 2010 im Investment Banking und im Wealth Management arbeitete.
Still geworden
Im Rahmen weiterer Reorganisationen bei der CS Schweiz übernahm sie ab 2022 als Head Personal & Business Banking die Verantwortung für das Breitengeschäft mit Privat- und Unternehmenskunden, einschliesslich der Online-Banking-App CSX. Auf diesem Posten wurde es nach aussen hin aber stiller um die Stabankerin. Dies, während die Digitalisierungsbemühungen der Bank zusehends von der Krisenlage des Konzerns überschattet wurden.
Bei der Fürstenbank freute man sich am Mittwoch über den Coup. «Mit Anke Bridge Haux gewinnen wir eine äusserst versierte Kennerin des Bankgeschäfts und des Finanzplatzes Schweiz für LGT Private Banking. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihr und auf ihre Expertise, die sie in die LGT Bank Schweiz einbringen wird», liess sich dort Roland Matt zitieren, der Private-Banking-Chef für die Region Europa, Nahost und Afrika (Emea).