Trotz des Verlust des Cumulus-Geschäfts läuft das Kartenbusiness für Cembra Money Bank wie geschmiert. Nun erhöht das Institut die Dividende.
Cembra Money Bank hat nach eigenen Angaben im abgelaufenen Jahr 2022 einen Rekordgewinn erzielt. Laut einer Mitteilung vom Donnerstag erhöhte sich der Reingewinn des Instituts gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent auf 169,3 Millionen Franken. Der Nettoertrag nahm um 4 Prozent zu.
Vor diesem Hintergrund wird den Aktionären eine Dividende von 3.95 Franken je Aktie vorgeschlagen. Das sind 10 Rappen mehr als für das Jahr 2021.
Mit Certo! gut gefangen
Während das Zinsengeschäft mit Finanzierungen und Konsumkrediten sich stabil entwickelte, kletterten die Einnahmen aus Kommissionen und Gebühren um 17 Prozent auf 152,7 Millionen Franken. Dies war vor allem dem Kartengeschäft zuzuschreiben. Das muss insofern erstaunen, als der Detailhandels-Riese Migros per Juni 2022 die Kooperation mit Cembra zur Herausgabe der Cumulus-Kreditkarte auflöste, der beliebtesten Kreditkarte der Schweiz.
Mit dem Gegenangebot Certo! hat sich Cembra nun augenscheinlich gut gefangen; nach der Lancierung im Juli 2022 seien mittlerweile rund die Hälfte des Bestands der früheren Cumulus-Karten auf das neue Angebot übertragen worden, hiess es am Mittwoch. Zudem hat Cembra die Partnerschaften zur Ausgabe von Co-Branding-Kreditkarten ausgebaut. Dies, während die Migros Bank, welche nun die Cumulus-Kreditkarten herausgibt, ebenfalls von einem erfolgreichen Transfer sprach.
Interessant werden hier künftig die Umsatzzahlen der beiden Institute sein – den eine Karte im Portemonnaie heisst noch lange nicht, dass diese auch oft gebraucht wird.
Volumen mit BNPL erreicht fast 500 Millionen Franken
Offensichtlich gut unterwegs ist Cembra auch mit dem forcierten Angebot im Bereich der Rechnungszahlung (Buy Not Pay Later, BNPL). Jener Trend aus dem Ausland mit Playern wie Klarna ist aufgrund der Zinswende abgeflacht. Bei Cembra lassen sich jedoch die Zahlen sehen: Im BNPL-Geschäft verzeichnete das Institut 2022 einen Anstieg des Fakturierungs-Volumens von 51 Prozent auf 477,4 Millionen Franken. Die Gebühreneinnahmen kletterten um fast zwei Drittel. Dies dürfte auch der Übernahme der Schweizer Konkurrentin Byjuno geschuldet sein. Die Transaktion wurde am 1. November 2022 abgeschlossen, seither wird das Unternehmen voll konsolidiert.
Cembra erwartet nun für das angebrochene Jahr 2023 eine robuste Geschäftsentwicklung und Eigenkapitalrendite von 13 bis 14 Prozent (2022: 13,7 Prozent).