Nachdem Moodys im August die Bewertung der Kreditwürdigkeit der Grossbank Credit Suisse gesenkt hatte, wurde mit Spannung erwartet, ob auch die Ratingagentur S&P eine Herunterstufung vornehmen würde.
Die Ratingagentur S&P hat die Kreditratings für die Grossbank Credit Suisse fürs erste nicht angetastet. Jedoch lautet der Ausblick für alle Ratings weiterhin «negativ».
Man habe in der jüngsten Sitzung des Bewertungs-Komitees diesen Beschluss gefasst, trotz der «zunehmende Risiken», was den geplanten operativen Turnaround angeht, hiess es bei S&P am Donnerstagabend. Als Faktoren werden das sich schnell verschlechternde wirtschaftliche Umfeld und die jüngsten Marktturbulenzen genannt. Dies könnte die Umsetzung der Restrukturierungspläne des Managements erschweren.
Negativer Ausblick
Die Grossbank will ihre Pläne für eine neue strategische Ausrichtung am 27. Oktober 2022 zusammen mit den Geschäftszahlen für das dritte Quartal präsentieren.
Die lang- und kurzfristigen Ratings der operativen Hauptgesellschaft Credit Suisse AG und ihrer Tochtergesellschaften lauten damit weiterhin «A/A-1» und das langfristige Emittentenrating für die nicht-operative Holdinggesellschaft Credit Suisse Group AG «BBB». Die steigenden Risiken für die Transformation sind die Gründe für den negativen Ausblick.
Wichtige Verpflichtung
Aber die Experten der Ratingagentur sehen auch Fortschritte und anerkennen die Bemühungen der Bank. Als eine wichtige Stütze der Ratings wird unter anderem gesehen, dass sich die Bank zu einer starken Kapitalausstattung verpflichte. Das biete der CS einen Puffer für die sich verschlechternde finanziellen Aussichten, zur Umsetzung Strategie und der Reorganisation des Geschäfts.
Auch die proaktiven Bemühungen der Bank, Altlasten abzubauen, also Rechtsstreitigkeiten beizulegen, würdigte S&P. Bei der Stärkung des Risikomanagements seien Fortschritte erzielt worden. Als weitere Lichtblicke erwähnte die Ratingagentur das Kostensenkungsprogramm und den Plan zur digitalen Transformation.