Diverse Anwaltskanzleien im In- und Ausland bereiten Klagen gegen die Schweizer Grossbank Credit Suisse vor. Dabei geht es um die Verluste von Investoren im Zusammenhang mit den Greensill-Fonds.
Sehr vermögende Privatkunden sowie institutionelle Anleger, die insgesamt rund zehn Milliarden Dollar in die geplatzten Lieferkettenfonds der Credit Suisse (CS) investiert hatten, bringen Anwälte in Stellung, um von der Grossbank Schadenersatz zu verlangen, wie der «Sonntagsblick» berichtet.
Gegenüber der Zeitung sagte George Kintis, Inhaber des Finanzunternehmens Alcimos mit Sitz in London: «Investoren, die Verluste in Höhe von mehreren Dutzend Millionen Dollar erlitten haben, haben sich an uns gewandt.» finews.ch berichtete bereits im März über die Klagevorbereitungen von Alcimos.
Bündelung der Ansprüche
Alcimos arbeitet mit der Genfer Anwaltskanzlei Chabrier zusammen, aber auch mit Strelia aus Luxemburg. Neu mit an Bord ist das Zürcher Büro der US-Grosskanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan. Federführend ist dort Volker Rosengarten.
Er sagte zur Zeitung: «Wir bereiten eine Gruppenklage gegen die verantwortlichen CS-Gesellschaften vor.» Zwar gebe es in der Schweiz keine Möglichkeit für «richtige» Gruppenklagen wie in den USA, man könne aber alternative Modelle für die Bündelung der Ansprüche nutzen: «Bei kleineren Gruppen ist eine Klagehäufung beziehungsweise ein Mehrparteienverfahren möglich.»
Sammelklage in den USA?
Ob und wann es zu einer Klage kommt, ist noch unklar. Die Investoren müssen zunächst wissen, wie viel Geld sie verloren haben. Erst dann können sie allfällige Ansprüche geltend machen.
Gemäss «Financial Times» beschäftigen sich mit Lalive aus Zürich und Boies Schiller Flexner aus New York zwei weitere Anwaltsbüros mit dem Fall. Des weiteren sucht die US-Kanzlei Pomerantz nach Geschädigten für eine Sammelklage in den Vereinigten Staaten. Dieses Unterfangen dürfte indes eher wenig Aussicht auf Erfolg haben. Laut CS wurden die Lieferkettenfonds in den USA nämlich gar nicht vertrieben.