Im langwierigen Steuerstreit zwischen der Schweiz und den USA zog die amerikanische Justiz nun auch die Zürcher Privatbank Rahn+Bodmer zur Rechenschaft.
Zürichs älteste Privatbank, Rahn+Bodmer, zahlt insgesamt 20,3 Millionen Franken (22 Millionen Dollar) an die US-Behörden zur Beilegung des Steuerstreits von 2013 zwischen der Schweiz und den USA, wie einer Mitteilung vom Donnerstagabend zu entnehmen war. Das Institut zählt zu den letzten Schweizer Banken, die einer solchen Regelung zugestimmt haben.
Die Zahlung schliesst das Kapitel der Beihilfe zur Steuerhinterziehung endgültig ab. Der Betrag sei vollständig durch bereits früher getätigte Rückstellungen gedeckt und belaste die laufende Rechnung von Rahn+Bodmer nicht, war weiter zu erfahren. Mit einem Eigenkapital von deutlich über 200 Millionen Franken bleibt die Bank gemäss eigenen Angaben sehr gut kapitalisiert.
Mehr als eine halbe Milliarde Dollar
Gemäss US-Behörden räumte die Bank ein, von 2004 bis 2012 nicht deklarierte Konten im Namen von etwa 340 US-Steuerzahlern geführt und ihnen dabei geholfen zu haben, Steuerzahlungen von mehr als 16 Millionen Dollar zu vermeiden. Die verwalteten Vermögen von US-Bürgern bei der Bank stiegen von etwa 391 Millionen Dollar im Jahr 2004 auf einen Höchststand von etwa 550 Millionen Dollar im Jahr 2007.
Wie weiter zu erfahren war eröffnete Rahn+Bodmer Konten unter Pseudonymen oder mit Namen von «Schein»-Stiftungen in Liechtenstein und Panama, namentlich für Kunden, die die UBS und andere Schweizer Banken bereits verlassen hatten, weil sie dort nicht mehr erwünscht waren.
Jagd auf Schweizer Banken
Der Betrag von 22 Millionen Dollar setzt sich aus einer Geldstrafte von 7,4 Millionen Dollar, Gebühren von 9,7 Millionen Dollar sowie einer Rückerstattung an den US-Fiskus von 4,9 Millionen Dollar zusammen. Rahn+Bodmer wurde 1750 gegründet und verwaltete per Ende 2020 Kundenvermögen in der Höhe von 13,6 Milliarden Franken.
Die Jagd der USA auf Schweizer Banken, die dort steuerpflichtigen Personen beim Verstecken von Geldern halfen, begann 2009 mit einer Busse der UBS von 780 Millionen Dollar. Am härtesten bestraft wurde die zweite Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS), welche 2,5 Milliarden Franken bezahlen musste. Noch einer Einigung harrt nun bloss noch die Genfer Privatbank Pictet.