Als eine der ersten Schweizer Privatbanken hat die Union Bancaire Privée ihr Ergebnis im Corona-Jahr präsentiert. Der Neugeldzufluss war beträchtlich. Trotzdem resultierte unter dem Strich bloss ein Gewinn auf Vorjahreshöhe.
Die in Genf ansässige Union Bancaire Privée (UBP) konnte im vergangenen Jahr ihre verwalteten Vermögen um 5,1 Prozent oder 7,1 Milliarden Franken auf 147,4 Milliarden Franken steigern, wie das familiengeführte Institut am Donnerstag bekannt gab. Verglichen zum Vorjahr verdoppelten sich dabei die Netto-Neugeldzuflüsse auf 8,97 Milliarden Franken, wie weiter zu erfahren war.
Signifikante Zuflüsse konnte die UBP aus praktischen allen ihren wichtigen Märkten (Schweiz, Grossbritannien, Naher Osten, Europa und Asien) verbuchen; darüber hinaus verzeichneten die Anlagefonds und Mandate eine gute Wertentwicklung, wie die Bank mitteilte.
Vertrauen der Kunden
«Die Resultate widerspiegeln das Vertrauen, das die Kunden unserer Bank und dem Schweizer Finanzplatz entgegen bringen. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit und ihrem proaktiven Handeln vermochten unsere Teams Anlagelösungen zu erarbeiten, die sich auch unter den besonderen Bedingungen des vergangenen Jahres gut entwickelten. Wir sind fest entschlossen, weiter zu investieren und unsere Präsenz in den wichtigsten Märkten auszubauen», erklärte Guy de Picciotto (Bild oben), CEO der UBP.
In einem Umfeld, das von einer signifikanten Reduktion der Nettozinsmarge aufgrund rückläufiger US-Zinsen geprägt war, blieb der Ertrag stabil (+0,4 Prozent) und belief sich auf 1,071 Milliarden Franken. Der Einbruch der Zinsmarge um 74,6 Millionen Franken konnte durch einen Anstieg der Kommissionen und Gebühren um 58,8 Millionen Franken (+8,7 Prozent) vollumfänglich kompensiert werden.
Rekrutierung neuer Teams
Der Betriebsaufwand sank geringfügig (-0,9 Prozent) auf 718,4 Millionen Franken, trotz bedeutender Investitionen in die IT-Sparte – insbesondere in die digitale Verwaltung und Kommunikation, um die Kontinuität der Geschäftstätigkeit während der Coronakrise zu gewährleisten – und die Rekrutierung neuer Teams für die wichtigsten Wachstumsmärkte der Bank.
Das Betriebsergebnis stieg um 8,7 Prozent. Derweil sank der Reingewinn um 3,4 Prozent auf 181,4 Millionen Franken gegenüber 187,8 Millionen Franken im Vorjahr, wie aus den Zahlen weiter hervorgeht. Der Rückgang ist namentlich auf den Verkauf einer Liegenschaft in London im Jahr 2019 zurückzuführen, wie die Bank präzisierte. Ohne diesen ausserordentlichen Effekt wäre das Ergebnis 2020 mehr oder weniger ausgeglichen gewesen respektive um 1,9 Prozent gestiegen.
Finanzielle Ressourcen
Mit 67,1 Prozent verbesserte sich das Kosten-Ertrags-Verhältnis ganz leicht gegenüber der Vorjahresperiode, als es 67,9 Prozent betrug. «Mit einer Bilanzsumme von 37,8 Milliarden Franken per Ende 2020 – gegenüber 32,8 Milliarden Franken Ende 2019 – verfügen wir über die finanziellen Ressourcen, um uns sowohl in der Schweiz als auch international weiter zu entwickeln», betonte de Picciotto.