Boris Collardi und Bernhard Hodler werden auf Teile ihrer Boni von Julius Bär warten müssen. Denn die Zürcher Privatbank hält die gesperrten Boni für die beiden Ex-CEO weiter zurück. Grund sind die Geldwäschereifälle in ihrer Amtszeit.
Julius Bär hält gesperrte Boni aus der Amtszeit von Boris Collardi und dessen Nachfolger Bernhard Hodler (Bild unten) zurück. Grund seien die Geldwäschereifälle in ihrer Amtszeit, die im Enforcementbericht der Finma im vergangenen Februar genannt und kritisiert worden waren, schrieb die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Wochenende.
Die Finma hatte dabei Vorkommnisse in der Periode zwischen den Jahren 2009 und 2018 untersucht. In diesen Jahren war Collardi CEO von Julius Bär gewesen und Hodler Compliance-Chef. Hodler hatte den CEO-Posten Ende 2017 von Collardi geerbt, nachdem dieser seinen Wechsel als Partner zur Genfer Privatbank Pictet beschlossen hatte.
Die Finma hatte namentlich Geldwäscherei mit südamerikanischen Kunden und fehlende Compliance-Strukturen in der ganzen Bank bemängelt und angekündigt, Verantwortlichkeiten zu prüfen.
Was stünde Collardi wirklich zu?
Die «Financial Times» schreibt mit Verweis auf anonyme Quellen von rund 2,5 Millionen Franken, die Collardi noch zustehen würden. Ein Sprecher von Collardi stellte allerdings klar, dass dieser lediglich von einer Summe in Höhe von 1,3 Millionen Franken wisse. Er sei davon ausgegangen, dass ein Teil des Bonus mit seinem Wechsel zu Pictet verfallen sei.
Zu Hodler heisst es in dem Bericht, er dürfte auf eine ähnlich hohe Summe wie Collardi nun weiterhin verzichten müssen.
Collardi sei über die Bonus-Sperrung sehr unglücklich und peinlich berührt, wird im Artikel eine Person zitiert. Er gehe zwar dagegen vor, aber mehr aus Prinzip. Pictet gab keinen Kommentar ab.