Die grossen Adressen im Schweizer Private Banking halten indessen an Anleihen fest. Die Marktführerin UBS spricht in ihrem Kundenbrief vom vergangenen Juli zwar von «düsteren Aussichten für Anleihen». Gleichzeitig findet Investmentchef Mark Haefele Anleihen mit guter Bonität und Hochverzinsliche aus den USA, auf Dollar lautende Staatsanleihen von Schwellenländern, europäische Crossover-Anleihen (Papiere mit einem Bonitäts-Rating von BBB bis BB), grüne Anleihen und asiatische Hochzinsanleihen interessant.
Ebenfalls im Juli hielt die Credit Suisse für ihre Kunden noch 34 Prozent Anleihen in einem Balanced-Franken-Portfolio.
Die «pure play»-Privatbank Julius Bär wiederum hält in einem «ausgewogenen» Euro-Mandat 40 Prozent Anleihen. Die Genfer Konkurrentin Lombard Odier fühlt sich derweil gemäss einem aktuellen Kommentar mit Crossover-Papieren «besonders gut» positioniert.
Überragende Bedeutung
Was die grossen Akteure wohl nicht sagen: Wer wie sie Hunderte Milliarden Franken an Kundengeldern anzulegen hat, kommt um die 100-Billionen-Anlageklasse schlicht nicht herum.
Im historisch auf Vermögenserhaltung getrimmten Schweizer Finanzplatz haben Obligationen eine überragende Bedeutung. Und Pensionskassen kennen hierzulande immer noch Mindestlimiten an Obligationen, die sie beim Anlegen der Vorsorgevermögen beachten müssen.
Kreativität gefragt
Doch wie der Schritt des Traditionshauses Baumann & Cie zeigt, geraten die Dinge in Bewegung. Andere Boutiquen wie die Zücher Bellerive Privatbank lassen Anleihen schon lange aussen vor.
Das Institut investiert für Kunden seit Jahren ausschliesslich in Aktien und setzt zur Stabilisierung der Portefeuilles statt auf Bonds auf Volatilitäts-Derivate. Solch kreative Strategien könnten in Zukunft mehr und mehr gefragt sein.
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