Der Bundesrat hat die Massnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus verschärft. Die Banken geniessen einen Sonderstatus.
Der Bundesrat hat seine Vorkehrungen aufgrund der Corona-Pandemie am Montag verschärft. Die Landesregierung verfügt, dass alle Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe bis am 19. April geschlossen bleiben.
Zu den Ausnahmen im generellen «lock down» zählen wie schon bei den ersten Massnahmen vom vergangenen Freitag die Bankfilialen, wie der Bundesrat an einer Konferenz ausdrücklich festhielt.
Druck auf die Kurse
Die Schweizer Banken sind damit nicht aus dem Schneider; die massiven zusätzlichen Finanzmittel, welche die grossen Zentralbanken gesprochen haben, verfehlten offenkundig das Ziel, die Märkte zu stabilisieren. Die Angst, dass wegen des einsetzenden Konjunktureinbruches die Banken mit Zahlungsausfällen zu kämpfen haben werden, widerspiegelt sich in den rabiaten Abschlägen auf ihren Kursen.
Die Kurse der Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) alleine stürzten im Tagesverlauf um mehr als 7 respektive gut 9 Prozent ab. Die Titel von hiesigen Versicherern verzeichneten teils zweistellige Abgaben.
Bonitätswächter schauen genau hin
Die Bankbranche ist gegenüber Rezessionsängsten besonders exponiert. Laut einer Studie der mächtigen US-Rating-Agentur Standard & Poor’s sind europäische und damit auch Schweizer Geldhäuser in der Regel solide aufgestellt. Die künftige Bonität hänge jedoch von der Schwere der Epidemie in den jeweiligen Ländern ab, und inwieweit Banken ihren Schuldnern in Krisenlagen entgegenkommen.
Medienberichten zufolge wollen die Schweizer Banken eine Art Hilfsfonds für Unternehmen aufstellen, der mit mindestens 20 Milliarden Franken alimentiert werden soll.