Die Credit Suisse hat im vergangenen Geschäftsjahr 2019 wie auch im letzten Quartal den Gewinn deutlich gesteigert – auch dank Sondereffekten. Für den ausscheidenden CEO Tidjane Thiam dürfte das eine Genugtuung sein.
Die Credit Suisse erzielt im vierten Quartal einen Reingewinn von 852 Millionen Franken. Das ist eine Steigerung um 229 Prozent, wie aus der Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Im Gesamtjahr verdiente die Grossbank unter dem Strich 3,419 Milliarden Franken. Das sind gut zwei Drittel mehr als 2018.
Das Ergebnis, das letztmals noch von CEO Tidjane Thiam präsentiert wird, ist allerdings durch Sonderfaktoren begünstigt. So hob eine Neubewertung der SIX-Beteiligung wie auch der Verkauf von Investlab den Gewinn an.
Hohe Nettoneugelder, stagnierender Gewinn
Für Thiam ist es das beste Ergebnis seiner Amtszeit, nachdem die CS von 2015 bis 2017 Milliardenverluste angehäuft hatte. Die Schweizer Einheit der CS, deren Chef Thomas Gottstein nun CEO der Gruppe wird, erzielte 2019 einen Vorsteuergewinn von 2,7 Milliarden Franken, was einer Steigerung von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Im International Wealth Management stieg der Vorsteuergewinn auf über 2,1 Milliarden Franken – allerdings auch bedingt durch die Sonderfaktoren. Die Nettoneugelder für die Vermögensverwaltung beliefen sich für das gesamte Jahr auf 79,3 Milliarden Franken.
Die Division Asien-Pazifik profitierte ebenfalls durch den Investlab-Verkauf – der Vorsteuergewinn stieg um 35 Prozent auf 902 Millionen Franken an. Dabei zeigte das Investmentbanking in der Region erneut eine schwache Leistung. Die Einheit erreichte mit 14 Millionen Franken noch knapp die Gewinnschwelle.
Durchwachsenes Investmentbanking
Einen Verlust erzielte das Investment Banking mit dem Beratungsgeschäft: Im vierten Quartal fiel ein Minus von 60 Millionen Franken an, aufs ganze Jahr waren es gar 162 Millionen Franken. Dafür zeigte sich das Handelsgeschäft in der Division Global Markets übers das ganze Jahr robust. Zwar war der Gewinn im vierten Quartal mit 48 Millionen Franken nicht berauschend. Aufs ganze Jahr erzielte die Einheit aber einen Vorsteuergewinn von 956 Millionen Franken.
Gesamthaft gelang es der CS im Jahr 2019, die Erträge um 4 Prozent auf 21,65 Milliarden Franken zu steigern. Den Aktionären soll eine Bardividende von 0,2776 Franken pro Aktie ausgeschüttet werden.