Das Jahr 2018 hat das Ranking der effizientesten Kantonalbanken durcheinander gebracht, wie eine Auswertung von finews.ch zeigt. Ein Indiz dafür, dass der Wettbewerb härter geworden ist.
An der Spitze der effizientesten Staatsinstitute der Schweiz hat sich die Freiburger Kantonalbank (FKB) auch im Jahr 2018 mit gehörigem Abstand gehalten, wie die diesjährige Auswertung von finews.ch zeigt. Doch dahinter haben sich im Vergleich zum Jahr 2017 im Ranking teils deutliche Verschiebungen ergeben. Verglichen wurde der im Jahr 2018 pro Mitarbeiter erzielte Geschäftserfolg.
Zu den Effizienzgewinnern zählen insgesamt elf Institute, darunter die ohnehin schon sehr fitten Kantonalbanken Thurgaus (TKB) und Zugs (ZGKB), aber auch die Grossen wie die Zürcher Kantonalbank (ZKB) und die Waadtländer Kantonalbank (BCV).
Prominente Verlierer
Zu den Verlierern zählen die langjährigen Effizienzanführer Aargauische (AKB) und Basellandschaftliche (BLKB) wie auch die Schwyzer Kantonalbank (SZKB).
Im Ranking für 2018 hat dies Auswirkungen: Die fünf effizientesten Institute sind in den Kantonen Freiburg, Zug, Thurgau, Schaffhausen und Graubünden daheim. Erst dahinter folgt die im letzten Jahr an zweiter Stelle liegende AKB. Noch weiter abgeschlagen folgt die BLKB auf dem 10. Platz – 2017 war es noch Rang 3 gewesen.
Die Rangliste der effizientesten Kantonalbanken 2018
Die Umwälzungen haben unterschiedliche Gründe – und sie sind teils Sondereffekten geschuldet, wie beispielsweise bei der AKB. Dort drückten tiefere Auflösungen von Kreditwertberichtigungen auf den Geschäftserfolg. Dies schlug sich in einem um rund 23'000 Franken niedrigeren Erfolg pro Mitarbeiter nieder – doch mit einem Nachlassen der Mitarbeitereffizienz hat dies nichts zu tun.
Einfacher Grund: Weniger Einnahmen, höhere Ausgaben
Gleiches gilt übrigens für die Freiburger Kantonalbank (FKB), deren Mitarbeiter im Jahr 2018 Schnitt gut 26'000 Franken weniger als im Vorjahr erwirtschaftet haben. Höhere Wertberichtigungen und Rückstellungen waren der Hauptgrund dafür – doch verzeichnete die FKB auch leicht höhere Personalausgaben.
Die BLKB kann hingegen keine Sondereffekte für den Effizienzverlust anbringen. Sie hat letztes Jahr nach Rückgängen im Zinsgeschäft schlicht weniger verdient und gleichzeitig in mehr Personal investiert. Auch die SZKB fiel im Effizienzranking schlicht darum zurück, weil sie mit einem leicht erhöhten Personalbestand weniger verdiente.
ZKB machte viel Boden gut
Anders die Effizienzgewinner des Jahres 2018: Die TKB vermochte ihren Geschäftserfolg markant zu steigern, auch weil sie ihre Personalkosten senkte. Das Resultat: Eine höhere Effizienz. Anzufügen ist, dass die TKB im Jahr 2017 wegen Zahlungen in die Pensionskasse höhere Kosten ausweisen musste, wodurch der Erfolg pro Mitarbeiter beeinträchtigt wurde.
Auch der ZKB gelang eine deutliche Effizienzsteigerung: Pro Mitarbeiter stieg der Erfolg um rund 23'000 Franken an. Höhere Erträge bei gleichzeitiger Kostendisziplin, lautete 2018 das Rezept des grössten Staatsinstituts der Schweiz, das zwar einige Plätze gut machen konnte, punkto Effizienz sich aber weiterhin im hinteren Feld befindet.
Der Sieger zahlt die tiefsten Löhne
Das Schlusslicht bilden wie auch im Jahr zuvor die Glarner Kantonalbank (GLKB) sowie die Berner BEKB, die Obwaldner und die Urner Kantonalbank.
Mit Blick auf diese Institute fällt einmal mehr das riesige Effizienzgefälle innerhalb der Kantonalbankenlandschaft auf: Ein Mitarbeiter der GLKB erwirtschaftete 2018 knapp 133'000 Franken, einer der FKB rund 330'000 Franken.
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