3. Aktionärsfreundlich – aber richtig
Die UBS ist stolz darauf, dass sie im Gegensatz zu anderen Instituten seit 2011 wieder eine Bar-Dividende auszahlt und diese auch kontinuierlich erhöht hat. Hinzu kam zu Beginn dieses Jahres noch ein Aktienrückkaufprogramm über 2 Milliarden Franken. Gestützt hat dies den Aktienkurs zu wenig. Eine aggressivere Ansage seitens der UBS bezüglich Ausschüttungsquote und Kapitalrückzahlungen würde Investoren hellhörig machen.
Das Thema wird am Investorentag garantiert aufkommen.
4. Das Regulierungsjoch abschütteln – und umziehen
Es ist knapp ein Jahr her, da formulierte es Ermotti selber: Der Schweizer Konzernsitz ist nicht in Stein gemeisselt. Die UBS Schweiz AG mit ihren sicherheitsbedürftigen Private-Banking- und Retail-Kunden könnte man hier belassen. Die risikohungrige Investmentbank und die von Abzocker-Initiativen und Leverage Ratios geplagte UBS Group könnten sich anderswo mehr entfalten. Vielleicht würde die Schweizer Bank mit mehr geografischer Nähe auch vom Wachstum in Asien oder vom Wirtschaftsboom in den USA stärker profitieren.
Der Wegzug wäre allerdings eine Verzweiflungstat. Solange sich die Fantasien mancher Politiker über eine Leverage Ratio von 20 Prozent nicht erfüllen, bleibt uns die UBS wohl erhalten.
5. Die Standardmethode: Sparen und entlassen
Das bisschen Fantasie, das in der Aktie der Credit Suisse steckte, entstand in erster Linie aufgrund der harten Sparübung unter CEO Tidjane Thiam. Anders UBS-Chef Ermotti, der sich standhaft weigert, Kostenziele zu nennen und seine wieder mehr als 60'000 Mitarbeiter aufzuscheuchen. Wie lange noch?
Aktive Aktionäre werden Massnahmen verlangen – und man darf erwarten, dass Ermotti diesem Verlangen nun nachkommt.