Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht ernennt einen neuen Chef für das Bankenressort. Dieser kennt sich mit den kompliziertesten Strukturen aus – doch viel hängt auch an seinem Aufsichtsstil.
In wenigen Tagen erhalten die Schweizer Banken einen neuen Oberaufseher. Wie die Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) am Dienstag mitteilte, ernennt sie Jan Blöchliger auf den 16. Juli hin zum Leiter des Geschäftsbereichs Banken sowie zum Mitglied der Geschäftsleitung.
Der 41-jährige Schweizer Anwalt folgt auf Michael Schoch, welcher der Mitteilung zufolge auf eigenen Wunsch ausschied. Dies, um sich beruflich neu zu orientieren. Nachfolger Blöchliger ist seit 2011 bei der Aufsichtsbehörde tätig. 2013 wurde er dort zum Generalsekretär ernannt. Seit 2015 leitete er die Aufsicht über die Credit Suisse (CS), der zweitgrössten Bank des Landes.
Umgangston hat sich verbessert
Entsprechend kennt er sich mit komplizierten Konzern-Strukturen aus. Noch unbekannt ist aber der Stil, mit dem er seinen Geschäftsbereich zu führen gedenkt. Nachdem unter Patrick Raaflaub, dem Vorgänger von Finma-Direktor Mark Branson, eine Politik der harten Hand gegenüber den Banken gegolten hatte, hat sich der Umgangston zwischen Aufsicht und Beaufsichtigten in den letzten Jahren entspannt.
Daran dürfte Schoch einen gewichtigen Anteil gehabt haben. Finma-Direktor Branson lobte ihn am Dienstag als «Schlüsselperson» für die Behörde.