Ein Ziel der fusionierten Einheit sind tiefere Kosten. Dies ist gelungen – zumindest im Vergleich zum Schlussquartal 2017. Demnach sind die Gesamtkosten um 7 Prozent auf gut 3 Milliarden Franken zurückgegangen. 

Bleibt abzuwarten, ob dies so weitergeht. Wie finews.ch kürzlich mit Verweis auf das Analyseunternehmen Trefis berichtete, dürften die Kosten aufgrund von Personalabbau in rückwärtigen Diensten zurückgehen. Weiter kann die UBS demnach gegenüber Fondsmanagern und anderen Finanzdienstleistern ihre neugewonnen Grösse in die Waagschale werfen, um so bessere Konditionen durchzusetzen.

4. Die Krux mit dem Kosten-Ertrags-Verhältnis

Eine neuer Massstab für das GWM ist das Kosten-Ertrags-Verhältnis. Es «mixt» die einzelnen Leistungen aus den Regionen zu einem Durchschnittswert, der im ersten Quartal auf 73 Prozent zu liegen kam. Für die Amerikaner ist dies positiv, lag ihre zuvor einzeln ausgewiesene Cost-Income-Ratio doch bei mehr als 83 Prozent.

Verwässert wurde dadurch aber die Cost-In-Come-Ratio in der Schweiz, in der Region EMEA sowie in Asien, was in diesen Einheiten kaum viel Begeisterung auslöst. Zwar wies die UBS die einzelnen Cost-Income-Ratios in ihrer Ergebnispräsentation auch noch getrennt aus. Doch der Wert von 73 Prozent ist die neue Marke.

5. Zwei Kulturen in einer Einheit

Zwischen den Geschäftsmodellen in den USA und dem Rest der Welt klafft ein tiefer Graben. Die sogenannten Broker in den USA verdienen ihr Geld primär, indem sie ihre Kunden dazu animieren, viele Wertschriftentransaktionen zu tätigen. Demgegenüber liegt im Rest der Welt der Fokus auf der Beratung.

Diese beiden unterschiedlichen Einheiten sind organisatorisch zwar nach wie vor getrennt und haben mit Tom Naratil und Martin Blessing auch zwei Chefs. Gleichwohl fragt man sich, ob es nun zu einer Angleichung der Kulturen kommt.

Diese Hürde zu nehmen, stellt für das GWM und die Co-Spitze vermutlich das grösste Problem dar. Synergiepotenzial entfaltet sich in der Regel nur dann in seiner vollen Blüte, wenn sich verschiedene Kulturen zu einer neuen zusammenschweissen.