Das schwierig gewordene Zinsengeschäft zwingt die Kantonalbanken, ihre Einnahmequellen zu diversifizieren. Schaffen sie das? finews.ch hat die Ertragsstruktur der 24 Institute unter die Lupe genommen.
Stockt es im Zinsengeschäft, bekommen dies die Kantonalbanken unmittelbar zu spüren. Denn sie schöpfen den Grossteil ihrer Erträge aus dieser Quelle ab. Im Durchschnitt belaufen sich die Nettoerträge aus dem Zinsengeschäft bei den insgesamt 24 Kantonalbanken auf 70 Prozent der Gesamterträge, wie eine Auswertung von finews.ch ergeben hat.
Mit rund 88 Prozent hängt die Glarner Kantonalbank am stärksten am Zinstropf, gefolgt von der Freiburger und der Appenzeller Kantonalbank mit je 83 Prozent (siehe Grafik).
Leicht reduzierte Abhängigkeit
Bei den drei erwähnten Institute erhöhte sich die Abhängigkeit vom Zinsengeschäft im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich (siehe Grafik). Mit ein Grund dafür ist, dass die Glarner Kantonalbank mit ihren Online-Hypotheken (Hypomat) über die Kantonsgrenzen hinaus auf Kundenfang geht – eine Expansionsstrategie, welche die Freiburger Kantonalbank ebenfalls verfolgt.
Die obige Grafik zeigt auch, dass 19 von 24 Instituten ihren Anteil am Zinsengeschäft gehalten oder reduziert haben – namentlich die Walliser, Schwyzer, Basler oder Genfer Kantonalbank.
Dafür gibt es mehrere Ursachen: Zum einen entwickelte sich die Finanzierung von Immobilien mittels Hypotheken im Vergleich zum Vorjahr bei einigen Instituten rückläufig; dies war unter anderem bei den Banken der Kantone Aargau, Baselland oder St. Gallen der Fall.
Mehr Diversifikation tut not
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