Weniger überraschend kommt die Studie zum Schluss, das sich die digitalen Devisen in einer Blase befinden – angeheizt vom billigen «Fiat»-Geld, welches jedem neuen Investment-Hype in Massen zuströmt und so die Spekulation begünstigt. Davon zeugten allein schon die Ausgabe neuer Krypto-Währungen (Initital Currency Offering ICO), die allerorts Investoren magnetisch anziehen. «Irrationaler Überschwang» sei da am Werk, so die CS-Experten, und ziehen Vergleiche zur Dotcom-Blase der Nullerjahre (siehe Grafik unten).
Solange aber Investoren an steigende Krypto-Kurse glaubten, werde der Blase jedoch nicht die Luft ausgehen, argumentieren Peetz und Mall weiter. Dadurch gewinnen die digitalen Währungen Zeit, sich in eine neue Phase zu retten: Bitcoin & Co werden zum fixen Bestandteil des Finanzmarktes, gewissermassen «finanzialisiert», so die Experten. Der ursprüngliche Zweck als alternative Währungen gerate dabei in den Hintergrund.
Hinzu komme das Potenzial der Blockchain-Technologie, die den Krypto-Devisen zugrunde liegt. Gelingt es dieser tatsächlich, die Wirtschaft umzukrempeln, könnten aus den «Blockcoms» neue Giganten entstehen. So wie aus den Dotcoms zuvor: Google, Amazon und Apple sind ja die höchst erfolgreichen Kinder der um die Jahrtausendwende so schmerzhaft geplatzten Tech-Blase.
Kritischer Tidjane Thiam
Damit geben sich die beiden CS-Experten durchaus optimistisch – was nicht nur mit der heutigen Untergangsstimmung kontrastiert, sondern auch mit der Hausmeinung der Bank. Insbesondere Chef Tidjane Thiam ist den digitalen Währungen gegenüber sehr kritisch eingestellt.
Seine Untergebenen Peetz und Mall schliessen hingegen nicht aus, dass der Krypto-Branche ein ähnlicher Aufstieg wie der Internet-Industrie bevorsteht. Ausser, ihr geht unterwegs der Saft aus: Beim gegenwärtigen Bitcoin-Energieverbrauch von über 16 Terawattstunden sei das nicht von der Hand zu weisen, finden sie.
- << Zurück
- Seite 2 von 2