Dabei schien der Freispruch alles andere als gewiss. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, wurden bei der Bank Frey US-Kunden mit Decknamen versehen. Es wurde ihnen geraten, Prepaid-Telefone für den Austausch zu benutzen und auf die Briefpost und Fax zu verzichten – und sie erhielten teils anonyme Debit-Karten für den Geldbezug.
Doch diese «James-Bond»-Methoden vermochten die Geschworenen nicht zu überzeugen, dass Buck aktiv beim Steuerbetrug mitgetan hat. Sie folgten Anwalt Agnifilo. Der sagte: «Die Kunden hatten jederzeit das Heft in der Hand». Nach dem Plädoyer seines Verteidigers bekannte Buck, noch nie in 25 Jahren sei er den Tränen so nahe gewesen. Warum auch nicht: Der Prozess war eben doch eine Zitterpartie.
Ein «Out» fürs DoJ
Doch geendet hat die Partie mit einem Paukenschlag. 2014 waren bereits der ehemalige UBS-Manager Raoul Weil und ein israelischer Banker nach ähnlichen Vorwürfen freigesprochen worden. Die US-Behörden haben mit Buck nun die dritte Niederlagen erlitten – und im amerikanischen Nationalspiel Baseball enden drei «Strikes» mit einem «Out».
Laut der «New York Times» müssen sich die amerikanischen Behörden eine neue Strategie überlegen, wie sie gegen Steuerflucht vorgehen wollen. Laut Juristen ist deutlich geworden, dass das Vorgehen gegen ausländische Banken und Banker politisch motiviert war.
Der Anwalt Daniel Wuersch sagte unlängst gegenüber finews.ch, dass der Freispruch Bucks den Schweizer Kategorie-1-Banken Mut machen darf, die noch auf eine Einigung mit dem DoJ warten – die Zürcher und Basler Kantonalbanken etwa oder die Genfer Pictet.
Zurück ins Banking?
Buck wiederum sieht sich als Sieger heimkehren. Mehr noch: Laut der «New York Times» will er wieder ins Finanz-Business in der Schweiz einsteigen.
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