Im Streit mit der Kryptobörse Binance drängt das amerikanische Finanzministerium auf eine milliardenschwere Einigungszahlung. Derweil nimmt die US-Börsenaufsicht schon das nächste Fintech aufs Korn.
Das US-Justizministerium Department of Justice (DoJ) fordert mehr als 4 Milliarden Dollar von Binance, der weltgrössten Kryptobörse. Dies, um eine Strafuntersuchung beizulegen, welche das DoJ gegen Binance und deren Gründer Changpeng «CZ» Zhao führt.
Mit harten Bandagen
Die Ermittlungen dauern bereits mehrere Jahre an, und auf beiden Seiten wird mit harten Bandagen gefochten, wie auch finews.ch berichtete. Während die US-Börsenaufsicht SEC eine Zivilklage gegen Binance verfolgt, wirft das DoJ dem Unternehmen Betrug, Sanktionsverstösse und Geldwäsche vor. Laut einem Bericht der Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) könnte die Einigung auch strafrechtliche Folgen für Börsengründer CZ zeitigen.
Die vom US-Finanzministerium geforderte Summe ist jedenfalls enorm und übertrifft etwa das, was die Amerikaner im Steuerstreit von den Schweizer Grossbanken forderten: Die UBS hatte den Steuerstreit mit den USA im Jahr 2009 mit einer Busse von 780 Millionen Dollar beigelegt. Im Jahr 2014 überwies die Credit Suisse dann eine Vergleichszahlung von insgesamt 2,6 Milliarden Dollar, die dann später teilweise reduziert worden ist.
Kundenvermögen angeeignet?
Derweil nimmt die Börsenaufsicht SEC schon den nächsten Akteur aufs Korn. Wie unter anderem die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, wirft die Behörde der amerikanischen Kryptobörse Kraken vor, mindestens seit dem Jahr 2018 ohne Erlaubnis im Wertpapiergeschäft tätig zu sein. Ferner habe Kraken eigene Mittel mit denen von Kunden vermischt – ein Vorwurf, der auch der untergegangenen Konkurrentin FTX und deren Grüner Sam Bankman-Fried gemacht wurde.
Kraken bestreitet die Vorwürfe laut dem Bericht vehement und will sich gegen die SEC-Klage verteidigen.