Die auch hierzulande tätige Fondsboutique Jupiter Asset Management zieht bald in neue Räumlichkeiten. Das geht Hand in Hand mit einer Wachstumsstrategie.
Das britische Fondshaus Jupiter Asset Management (Jupiter AM) ist seit 2012 mit einer Niederlassung in Zürich präsent. Das Vertriebsbüro wird seit Februar 2016 von Peter Ritler geleitet. Der gebürtige Walliser übernahm den Posten von der damaligen Leiterin Evelyn Lederle.
Dem Schweizer Team steht nun per März 2018 ein Umzug bevor. Auf diesen Zeitpunkt verschiebt der Asset Manager von der Bahnhofstrasse 100 an die Löwenstrasse 16, wie Ritler während einer Presseveranstaltung gegenüber finews.ch erklärte.
Neben Ritler umfasst das Team drei weitere Personen. Johanna Heeb, welche für das institutionelle Geschäft verantwortlich ist, Andrea Hofer als Senior Sales Executive und Paolo Schiavano. Letzterer stiess im vergangenen August zu Jupiter AM und ist zuständig für den Vertrieb in der Romandie.
Fokus auf drei Wachstumsfelder
Die als pure «aktive» Manager positionierten Jupiter-Experten haben es über die Jahre meistens geschafft, Neugelder anzuziehen – trotz Passiv-Boom. Allein im dritten Quartal sind es netto über 1,3 Milliarden Pfund gewesen. Per Ende September 2017 verwaltet Jupiter AM somit 48 Milliarden Pfund (rund 63 Milliarden Franken), verteilt auf 20 Fonds. Die Dach-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) verwaltet rund 4,2 Milliarden Pfund, wovon die Schweiz einen Drittel für sich beansprucht.
«Unser Ziel ist es, zum favorisierten Partner bei unseren Kunden aufzusteigen», so Ritler.
Dabei legt die Fondsboutique ihr Augenmerk auf drei Wachstumsfelder. So den Ausbau des Mandatsgeschäfts mit den grösseren Schweizer Banken sowie Family Offices, Vertiefung der Geschäftsbeziehungen mit Pensionsfonds und schliesslich die Erweiterung des Beratungsgeschäfts mit global und lokal agierenden Banken sowie unabhängigen Vermögensverwaltern.
Performance muss stimmen
Das ganze findet vor dem Hintergrund statt, die Jupiter-Fonds in der Schweiz zu promoten. Denn die Konkurrenz – namentlich die auf Exchange Traded Funds (ETF) spezialisierten Fondsgesellschaften – gräbt den aktiven Fonds zunehmend das Wasser ab. Dies ist auch Jupiter-CEO Martin Slenderbroek (Bild unten) bewusst, und er weiss, wovon er spricht. Bevor er 2012 zu Jupiter wechselte, war er fast 19 Jahre für den Indexfonds-Giganten Blackrock tätig und verantwortete dort das internationale Retailgeschäft.
Gleichzeitig betonte der holländisch-schwedische Doppelbürger aber an der Presseveranstaltung, dass auch die aktive Fondsindustrie wächst – ein Umstand der oft vergessen ginge.
Das entscheidende Kaufargument der Kunden sei nicht primär die Kostenstruktur eines Fonds, sondern dessen Netto-Performance, erklärt Slenderbroek weiter. Zumindest über die letzten fünf Jahre betrachtet ist Jupiter hier um eine Nasenlänge vorn. Eigenen Angaben zufolge haben Jupiter-Fonds rund 14 Prozent in diesem Zeitraum annualisiert erwirtschaftet. Vergleichbare Konkurrenz-Fonds und ETFs rentierten in der gleichen Periode 13,1 beziehungsweise 10,7 Prozent.
Nicht alles machen
Dies sei bislang gelungen, weil Jupiter nicht bestrebt sei, zu jedem Sektor ein Produkt anzubieten. Stattdessen wird nur Expertise aufgenaut, wo für Kunden ein Mehrwert in Sicht sei, hiess es.
Jupiter Asset Management wurde vor gut 30 Jahren gegründet und war von 1995 bis 2007 in der Hand der deutschen Commerzbank. Danach gelangten die Aktien via Management Buyout an die Mitarbeitenden von Jupiter Asset Management. Vor über sieben Jahren ist das Finanzunternehmen an der Londoner Börse kotiert.