Die Staatsanwaltschaft in Deutschland hat mehrere Standorte der Schweizer Grossbank UBS in Deutschland durchsucht. Dabei geht es um den Verdacht auf Steuerhinterziehung.
Die Staatsanwaltschaft Bochum durchsucht derzeit mehrere Standorte der Schweizer Grossbank UBS in Deutschland. Dies bestätige ein Sprecher der der Behörde dem deutschen Magazin «Wirtschaftswoche».
«Die hiesige Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftskriminalität führt ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen eine Vielzahl von Beschuldigten aus dem gesamten Bundesgebiet», präzisierte ein Sprecher.
Noch nicht abgeschlossen
An der Durchsuchung, die bereits am Dienstagvormittag begann, nahmen bundesweit rund 130 Staatsanwälte und Steuerfahnder teil. Die Massnahme sei «noch nicht abgeschlossen» und ein Steuerstrafverfahren sei eingeleitet worden, teilte der Sprecher weiter mit.
Die UBS Deutschland bestätigte die Durchsuchungen, verzichtete aber auf weitere Angaben mit dem Verweis auf das laufende Verfahren. Die UBS arbeite «vollumfänglich mit den Behörden zusammen», hiess es weiter.
Datensatz mit 2'000 Kunden
Dem Bericht zufolge geht es um den Verdacht, dass angelegtes Kapital respektive Erträge aus Kapitalanlagen bei der UBS Luxemburg – heute UBS Europe – den Steuerbehörden nicht deklariert wurden. Grundlage der Ermittlungen sei ein vom Bundesland Nordrhein-Westfalen gekaufter Datensatz eines Informanten, der rund 2'000 Kunden umfasse.
Schon 2012 hatten Fahnder der Staatsanwaltschaft Bochum die Büros der Schweizer Grossbank UBS in Frankfurt durchsucht, um Steuerflüchtlingen auf die Spur zu kommen. Basierend auf diesen Datensätzen hat sich die Anzahl Amtshilfegesuche an die Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) deutlich erhöht.
So haben nach Frankreich, Spanien und Schweden vergangenen Juni auch Österreich und Polen bei den Schweizerischen Steuerbehörden angeklopft und Detailinformationen zu Bürgern mit Konti bei der UBS gefordert, wie auch finews.ch berichtete.