Im ersten Halbjahr 2017 haben die hiesigen Geldhäuser wieder saftige Strafzinsen an die Schweizerische Nationalbank abgeführt. Leisten konnten sie sich das eigentlich nicht.
Das Swiss Banking ächzt immer lauter unter der Last der Negativzinsen. Wie die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) am Donnerstag berichtete, haben die Zahlungen an die Schweizerische Nationalbank (SNB) letztes Jahr auf 1,523 Milliarden Franken zugenommen.
Im ersten Semester dieses Jahres führten die Institute nun weitere 970 Millionen Franken an die SNB ab, wie es weiter hiess. Seit Ende 2014 verlangen die Währungshüter Strafzinsen auf Sichtguthaben der Banken bei der SNB, welche die so genannte Freigrenze übersteigen. Vereinzelt reichen die Banken aber die Negativzinsen an ihre Kunden weiter, wie beispielsweise die Migros Bank.
Halbierter Gewinn
Die Negativzinsen sind mehr als ein Nadelstich fürs Swiss Banking. Laut Erhebungen der SBVg hat sich der aggregierte Jahresgewinn der Branche 2016 mit 7,9 Milliarden Franken gegenüber dem Vorjahr beinahe halbiert.
Derweil ging der Erfolg im Zinsengeschäft, das wegen der SNB-Massnahme besonderen Belastungen ausgesetzt ist, von 24,8 auf 24,1 Milliarden Franken zurück. Mit ein Grund dafür ist der höhere Aufwand, den Banken verbuchen, um mit höheren Volumen die sinkende Zinsmarge zu kompensieren.
Preisdruck hält an
Laut Branchenverband ist hier nicht mit Entlastung zu rechnen. Insbesondere der Einstieg branchenfremder Konkurrenten ins Hypothekargeschäft werde für weiteren Preisdruck sorgen.