Ein Investmentbanker mit Karriere bei amerikanischen Spezialeinheiten kehrt der Credit Suisse in den USA den Rücken. Das muss die Schweizer Grossbank doppelt fuchsen.
Chris Gaertner (Bild links) heftet sich eine weitere Medaille an die Brust. Der Spezialist für die Beratung von Firmen im amerikanischen Technologiemekka Silicon Valley wechselt zu Rothschild & Co. Das vermeldete das Institut, hinter dem die französischen und britischen Zweige der legendären Bankerdynastie stehen.
Er verlässt dafür die Credit Suisse (CS), die den Veteranen 2012 von der Rivalin Bank of America Merrill Lynch zu sich holen konnte. Mit ihm wechselt ein weiterer CS-Banker, Walid Khiari, zu Rothschild & Co. Er gehörte offenbar schon bei der Bank of America Merrill Lynch zu Gaertners Vertrauten.
Neue Niederlassung in San Francisco
Bei den Rothschilds darf Gaertner mit der grossen Kelle anrichten. Wie es weiter heisst, wird er ab August die Eröffnung der neuen Niederlassung in San Francisco anführen. Damit hat die Traditionsbank direkten Zugang zu den Firmen und Tech-Milliardären im Silicon Valley.
Dort kennt sich der Amerikaner Gaertner bestens aus. Er hat als Investmentbanker über 30 Jahre Erfahrung im Technologie-Sektor gesammelt und beriet der Mitteilung zufolge das Who’s-who der Szene: Etwa Microsoft, Intel, HP, Ansys, Cisco, Oracle, Palantir, Dell, Google, Adobe, Apple, IBM und Amazon.
Bei den Seals und den Rangers
Indes, das Banking ist nur die Zweitkarriere von Gaertner: Dieser hatte ursprünglich an der amerikanischen Militärakademie Westpoint studiert und hat danach Schulen bei diversen Spezialeinheiten der US-Armee durchlaufen. So hat er sowohl die Ausbildung der Kampftaucher Navy Seals, der Ranger der Armee und der Fallschirmspringer absolviert.
Als Infanterieoffizier diente er dann bei der 82. amerikanischen Luftlandedivision. Aus dieser Zeit wird auch seine Begeisterung fürs Fliegen stammen: Gaertner verfügt über eine Pilotenlizenz und nennt offenbar fünf Flugzeuge sein eigen.
Schon wieder ein Aderlass im Techteam
Der Abgang des Fallschirmgrenadiers dürfte die CS doppelt fuchsen. Sie verliert nicht nur einen Banker mit besten Kontakten, sondern erleidet einen weiteren Aderlass im Techteam ihrer Investmentbank in den USA. Dort war es wegen Abgängen jüngst gar zu Rechtstreitigkeiten mit Konkurrenten gekommen, wie auch finews.ch berichtete.