Die UBS will den Anteil weiblicher Führungskräfte deutlich erhöhen. Zudem richtet die Bank ihre Beratungsprozesse verstärkt auf weibliche Anlagebedürfnisse aus und lanciert eine Bildungsoffensive.
Der Fünfjahresplan, den die UBS am Dienstag präsentierte, steht ganz im Zeichen der Frau. So will die grösste Bank der Schweiz unter anderem den Anteil weiblicher Führungskräfte innerhalb des Bankkonzerns von derzeit ein Viertel auf ein Drittel erhöhen.
Doch dies ist nur ein Element der ganzen Absichtserklärung der UBS. So will die Bank auch ihre Beratungsprozesse auf die Anlagebedürfnisse der weiblichen Kundschaft abstimmen. «Die Forschung zeigt, dass Frauen heute von Vermögensverwaltern nicht ihren Bedürfnissen entsprechend bedient werden», stellt Jürg Zeltner, Chef der Vermögensverwaltung bei der UBS, fest.
Was Frauen wollen
Dazu hat die UBS in den vergangenen zwei Jahren verschiedene Ansätze entwickelt und getestet, mit denen sie nun gezielt auf die Ansprüche von Kundinnen eingehen kann.
Frauen ist es im Unterschied zu Männern offenbar viel wichtiger, Gelder in Anlagen zu investieren, die positive gesellschaftliche Veränderungen bewirken. Das Potenzial ist laut der UBS riesig: So könnten Frauen bis 2021 Anlagen im Wert von 2,3 Billionen Dollar zugunsten des Gemeinwohls tätigen.
Ausserdem legen Frauen Wert auf einen Dialog, bei dem ihre Wertvorstellungen stärker im Vordergrund stehen als die reine Anlageperformance. In der Folge integriert die UBS künftig beim Beratungsgespräch auch den Verwendungszweck des Vermögens.
Integration der weiblichen Perspektive
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nun in der gesamten Organisation Anwendung finden. Insbesondere wird UBS Wealth Management folgende Massnahmen umsetzen:
- Einbettung einer weiblichen/geschlechtsspezifischen Perspektive in allen Standardprozessen und standardmässige Erhebung der Kundenzufriedenheit nach Geschlecht.
- Etablierung eines Advisory Board, in dem Mitglieder mit verschiedenen Hintergründen und Interessen vertreten sind.
- Weiterentwicklung des Produktangebots unter den Gesichtspunkten Nachhaltigkeit, Diversität und Nutzung langfristiger Anlagechancen sowie Schulung der Kundenberater, damit sie in Vermögensfragen noch stärker als bisher eine ganzheitliche und wertfokussierte Sichtweise einbringen können.
- Umsetzung weiterer Massnahmen zugunsten eines vielfältigen und integrativen Arbeitsumfelds sowie weiterer Schritte mit dem Ziel, den Anteil weiblicher Führungskräfte von ein Viertel auf ein Drittel zu erhöhen.
Finanzwissen unter Frauen erhöhen
Die Fokussierung der Beratung auf weibliche Anlagebedürfnisse geht mit einer Bildungsinitiative zur Förderung des Selbstvertrauens von Frauen in Finanzfragen einher, wie der Mitteilung vom Dienstag weiter zu entnehmen ist.
In Zusammenarbeit mit führenden Bildungsorganisationen sollen bis in fünf Jahren eine Million Frauen in Finanzfragen geschult werden. «Die Idee dahinter ist, der nächsten Generation weiblicher Anleger das notwendige Wissen zu vermitteln, damit sie in der Lage ist, das Beste aus ihrem Vermögen herauszuholen», sagte Mara Harvey, Managing Director UBS Wealth Management und Leiterin des Programms.
Forschungen zufolge vertraut nur gerade jede fünfte Frau auf ihr eigenes Finanzwissen, gegenüber einem Drittel bei den Männern.