Unter Hanspeter Rhyner wurde die Glarner Kantonalbank von finews.ch wiederholt zur digitalsten Schweizer Bank gekürt. Warum der CEO trotzdem nicht mehr ins Bankfach einsteigen würde.
2014 und 2015 durfte sich die Glarner Kantonalbank (GLKB) als «digitalste Schweizer Bank» bezeichnen. Dies, nachdem finews.ch das Staatsinstitut in zwei aufeinanderfolgenden Vergleichsratings dazu erkoren hatte.
Einen Teil der Lorbeeren dafür durfte Bankchef Hanspeter Rhyner für sich beanspruchen. Unter seiner Ägide hat das Institut den Ausbruch aus dem engen Glarner «Zigerschlitz» ins virtuelle Banking unternommen; Coups wie die Zusammenarbeit mit der Kioskbetreiberin Valora oder die Lancierung einer der ersten Schweizer Robo-Advisor (Investomat) geschahen unter seiner Führung.
«Ich würde den Weg des Startups wagen»
Als Banker hat Rhyner also einiges, worauf er stolz sein kann. Umso mehr überrascht eine Aussage, die er kürzlich gegenüber der Fintech-Vereinigung Swiss Finance Startups (SFS) machte. Könnte er nochmals seine Berufung wählen, gab Rhyner nämlich ganz offen zu, dann würde er sie wohl ausserhalb des Bankfachs suchen.
«Als Student oder Studienabgänger mit einer innovativen Geschäftsidee würde ich den Weg des Startups wagen. Es ist aufregend, eigene Ideen vom Papier bis zur Umsetzung zu bringen, um sie dann in einen Business Case überführen und rentabilisieren zu können», sagte er gegenüber dem SFS.
Dabei gehört der Endvierziger Rhyner noch längst nicht zum Alten Eisen im Swiss Banking. Sieht da einer deutlich, was auf den Finanzplatz in den nächsten Jahren noch zukommt?
Schneller sein als Google & Co
Rhyner verzichtet aufs Schwarzmalen. «So schlimm steht es nicht um den Schweizer Bankenplatz», ist er sich sicher. Aber es sei richtig, dass Fintechs und Banken künftig näher zusammenrücken müssten, um gemeinsam Lösungen für das Banking von morgen zu etablieren, bevor es die mächtigen Weltkonzerne wie Google oder Amazon täten.
Das unternehmen diverse heisige Institute bereits mit beachtlicher Agilität. So die Hypothekarbank Lenzburg, die 2016 der GLKB nach dem Urteil von finews.ch den Rang der digitalsten Schweizer Bank abgelaufen hat.