Hinter den Kulissen arbeiten die Schweizer Banken an einem Mammutprojekt: In zwei Jahren erhält die Schweiz einen neuen Einzahlungsschein. Doch jetzt wurde ein Marschhalt verordnet.
Angesichts des Vormarschs von Bezahl-Apps und Peer-to-Peer-Überweisungen nimmt sich der Einzahlungsschein aus Papier – in der Schweiz in nicht weniger als sieben Formaten erhältlich – schon heute wie ein Anachronismus aus.
Trotzdem halten die hiesigen Zahlungsabwickler an ihm fest, und wollten ursprünglich gar bis 2018 eine neue Version lancieren.
Für die Banken und den Rest der Schweizer Unternehmen wird dies eine Mammutübung sondergleichen, wie auch finews.ch berichtete. Trotzdem nimmt man den enormen Aufwand auf sich, weil ein ausschliesslich digitaler Einzahlungsschein laut Experten dem Markt als noch nicht zumutbar gilt.
Der Digitalisierung Rechnung tragen
Doch jetzt macht die Digitalisierung dem analogen Vorhaben bereits einen Strich durch die Rechnung. Die SIX Interbank Clearing, die neben der Postfinance federführend beim Grossprojekt ist, hat dem neuen Einzahlungsschein einen Marschhalt verordnet.
«Der Verwaltungsrat hat beschlossen, den für Mitte 2018 geplanten neuen Einzahlungsschein mit Datencode zu überarbeiten», teilt die SIX-Tochter am Mittwoch mit. Dies, um der fortschreitenden Digitalisierung, den Marktbedürfnissen und kommenden regulatorischen Anforderungen Rechnung zu tragen, wie es weiter hiess.
Grösserer «Käfer»
Insbesondere soll der neu auf den Einzahlungsschein gedruckte QR-Code vergrössert werden, da er in seinem geplanten Umfang nicht alle nötigen Daten – nicht zuletzt für die Übermittlung via Smartphones – speichern kann.
Der QR-«Käfer» wird also grösser, was nicht nur eine neue Gestaltung des Einzahlungsscheins bedingt, sondern erhebliche Programmierungs-Leistungen im Hintergrund.
Das wirkt sich jetzt auch auf den Zeitplan aus: Der neue Fahrplan zum QR-Code als Ersatz des herkömmlichen Einzahlungsscheins wird erst im April 2017 kommuniziert.