Wegen rückläufiger Handelserträge greift die Grossbank UBS bei ihrer französischen Investmentbank durch.
Nach enttäuschenden Ertragszahlen schreitet UBS-Investmentbank-Chef Andrea Orcel offenbar zu weiteren Sparmassnahmen. Insidern zufolge verschwinden am UBS-Sitz in Paris 15 Stellen im Handel sowie im Corporate Center, wie die internationale Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet.
Verlagerung nach London?
Der Abbau erfolgt auch auf Grund einer Verlagerung des Handels mit Derivaten und Strukturierten Produkten von Paris nach London, wie weiter zu erfahren war. Die UBS wollte zu den vermeintlichen Abbauplänen keine Stellung nehmen.
Beratungsgeschäft im Fokus
Die Schweizer Grossbank verändert derzeit in Frankreich ihren Geschäftsfokus. So sind laut Bericht in den vergangenen Jahren rund 40 Jobs im Asset Management gestrichen worden.
Gleichzeitig stärkte die UBS die weniger kapitalintensive Corporate-Advisory-Aktivitäten mit dem Engagement von Gregoire Haemmerle als Leiter für die Märkte Frankreich, Belgien und Luxembourg, wie auch finews.ch berichtete.
Drohendes Verfahren
In ihrem Hauptgeschäft, dem Wealth Management, will die UBS ebenfalls zulegen. Allerdings droht der UBS in Frankreich ein Verfahren wegen mutmasslicher Beihilfe zu Steuerhinterziehung – ein Fall, der die Grossbank schon lange beschäftigt.
Vor rund zwei Jahren musste die UBS eine Kaution von 1,1 Milliarden Euro hinterlegen. Letztes Jahr wurde gegen die lokale Tochter eine Busse über 10 Millionen Franken ausgesprochen, und gegen ehemalige UBS-Angestellte laufen Ermittlungen. Wann das Verfahren abgeschlossen wird, und ob die Bank eine Busse bezahlen muss, ist nicht klar.