Der Hedgefonds-Spezialist sieht auch im Geschäftsjahr 2015 rot und beschliesst nun die Personalkosten deutlich zu senken. Zudem sind Kapitalmassnahmen aufgegleist worden.
Der Fehlbetrag für das vergangene Jahr belief sich auf 17,9 Millionen Dollar, wie die Nachrichtenagentur «AWP» am Freitagabend mitteilte. Im Vorjahr betrug der Verlust 19,2 Millionen Dollar.
Ende April hatte die Börsenbetreiberin SIX ein Gesuch von Gottex gutgeheissen, die Jahreszahlen bis zum 27. Mai zu publizieren. Der Aufschub wurde mit der laufenden Restrukturierung sowie geplanter Rekapitalisierungsmassnahmen begründet.
Harte Sparmassnahmen beim Personal
Kostenseitig ist es Gottex gelungen, den operativen Aufwand um 18 Prozent auf 39 Millionen Dollar zu senken. Dabei hätten die Kosten fürs Personal mit 23 Millionen (Vorjahr 32,5 Millionen) noch einen Anteil von 59 Prozent (Vorjahr 68 Prozent) am gesamten Kostenblock ausgemacht. Gottex hatte den Personalbestand im Berichtsjahr auf 95 von 139 reduziert.
Weitere Einsparungen seien in der zweiten Jahreshälfte 2016 vorgesehen, hiess es weiter. In Zukunft sollen die Personalkosten nur noch rund 12 Millionen Franken betragen.
Sondereffekte belasteten Ergebnis
Im Jahr 2015 wurde die Erfolgsrechnung von einer Reihe von Sonder-Effekten negativ beeinflusst. So drückte zum Beispiel ein Goodwill-Abschreiber aus dem Verkauf einer Einheit mit 3,5 Millionen Dollar aud das Ergebnis. Zudem fielen einmalige Gerichtskosten in der Höhe von 5,1 Millionen Dollar an. Um diese und andere einmalige Effekte bereinigt, hätte sich der Verlust lediglich auf 7 Millionen Dollar betragen, so Gottex.
Gottex veröffentlichte bereits Ende April Angaben zum Bruttoertrag, der im Berichtsjahr um 2,7 Prozent auf 32,4 Millionen Dollar zurückgegangen ist. Die im Jahresvergleich um 11 Prozent tieferen verwalteten Vermögen per 31.12.2015 von 7,4 Milliarden Dollar hatte Gottex bereits Ende Januar gemeldet.
Belastungsprobe für Investoren
Auch dieses Jahr sollen die Aktionären leer ausgehen, wie es weiter hiess. Bereits in den vergangenen vier Jahren hatten die Investoren keine Dividenden erhalten, letztmals war dies für das 2009 mit 0,115 Dollar je Titel geschehen.
Gottex braucht frisches Kapital. Man habe von Investoren die Bereitschaft signalisiert bekommen, das Unternehmen mit 12,7 Millionen Franken zu finanzieren, hiess es weiter. Den Aktionären wird daher an der Generalversammlung die Ausgabe neuer Aktien an diese Investoren vorgeschlagen. Bestehende Aktionäre können an der Kapitalerhöhung im Verhältnis zu den gehaltenen Aktien teilnehmen. Der Hauptaktionär habe sich zudem bereit erklärt bestehende Kredite im Volumen von 4,7 Millionen Franken in neue Aktien zu wandeln.
Licht am Ende des Tunnels
Das Marktumfeld bleibe derweil unsicher, mit den Risiken um die globale Konjunkturentwicklung, um Brasilien oder den drohenden Brexit sowie um die US-Präsidentschaftswahl. Dennoch oder gerade deswegen sieht das Gottex-Management im aktuellen Tiefzinsumfeld für alternative Investmentprodukte gute Chancen, was sich auch im ersten Quartal 2016 bereits gezeigt habe.