Nicht nur die Tessiner Privatbank steht im Fokus der Affäre um den malaysischen Staatsfonds 1MDB. US-Behörden knöpfen sich nun einen ranghohen Ex-Goldman-Sachs-Banker vor.
Tim Leissner war als Präsident des Ostasien-Geschäfts einer der prominentesten Banker der mächtigen amerikanischen Goldman Sachs in der aufstrebenden Region. Diese Position wird ihm nun möglicherweise zum Verhängnis.
Wie die Agentur «Bloomberg» am Dienstag berichtete, wurde Leissner in Zusammenhang mit den mutmasslich dubiosen Vorkommnissen um den malaysischen Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) von den amerikanischen Behörden zu einer Vorladung einbestellt.
Anleihen-Deals eingefädelt
Der gebürtige Deutsche Leissner, der mit dem Ex-Model Kimora Lee Simmons verheiratet ist, hat Goldman Sachs letzten Februar überraschend verlassen und sich nach Los Angeles zurückgezogen, wie unter anderem das Singapurer Finanzportal finews.asia berichtete.
Laut Medienberichten soll Leissner diverse Anleihen-Deals für 1MDB eingefädelt haben. Der Staatsfonds gilt inzwischen als stark überschuldet.
Damit rückt die 1MDB-Affäre näher an Goldman Sachs heran, nachdem schon die Schweizer Privatbanken BSI und Falcon Private Bank im Rahmen von Ermittlungen genannt wurden. Ausserhalb von Malaysia untersuchen Behörden in den USA, Singapur und die Schweizer Bundesanwaltschaft den Fall.