Die Aufhebung des SNB-Mindestkurses bedeutete das Aus für den britischen Devisenhändler Alpari. Nun übernimmt die Genfer Dukascopy Bank dessen Ländergesellschaft in Japan.
Der seit Ende 2004 in Genf ansässige Forex-Broker Dukascopy hat die japanische Niederlassung des Devisenhändlers Alpari gekauft, wie das Finanzinstitut am Donnerstag mitteilte.
Man habe lange auf eine solche Gelegenheit gehofft, in den japanischen Devisenmarkt vorzudringen, sagt Andrey Duka (Bild oben), Co-CEO der Dukascopy Bank, in der Mitteilung. Der japanische Devisenhandelsmarkt gilt als der grösste weltweit.
Start im Oktober
Das Mutterhaus von Alpari in London ging im Januar 2015 pleite, als die Schweizerische Nationalbank (SNB) übrraschend den Mindestkurs zum Euro aufgehoben hatte, wie auch finews.ch berichtete. Die japanische Tochtergesellschaft (Bild unten) konnte damals vor dem Bankrott bewahrt werden, weil die japanischen Regulierungsbehörden das Geschäft unter Zwangsverwaltung stellten.
Laut Medienmitteilung wird Alpari Japan K.K. in Kürze in Dukascopy Japan K.K. umbenannt. Die japanischen Kunden erhalten gemäss Dukascopy einen direkten Zugang zu den Devisenhandelsplattformen der Bank, und zwar zu denselben Konditionen wie alle anderen Kunden der Dukascopy-Gruppe.
Die Aufnahme der operativen Tätigkeit ist auf den 1. Oktober 2015 geplant.
Weitere Zukäufe geplant
Dukascopy visiert gemäss weiteren Angaben mit Alpari Japan eine Verdoppelung des Handelsvolumens innert fünf Jahren an. In den letzten drei Jahren sind die Volumen im Schnitt jährlich um gut 14 Prozent gestiegen, und zwar auf mehr als 65 Milliarden Dollar (Stand: Juni 2015).
Auch in Zukunft will Dukascopy den Expansionskurs fortsetzen, wie die Bank mitteilte. Und in Kürze will sie neue Zweigstellen gründen.
Momentan ist der Genfer Devisenhändler in Zürich, Riga, Kiew, Moskau, Schanghai, Hongkong, Kuala Lumpur und neu auch in Tokio präsent. Insgesamt beschäftigt der Konzern 350 Mitarbeiter.