Die Devisenmärkte erleben zurzeit turbulente Zeiten. Dies stellt Gegenparteien bei Devisengeschäften vor grössere Risiken. Wie diese minimiert werden können.
Von Reto Hafner, Head of Global Custody Change & Digitalization, Credit Suisse Asset Servicing und Oliver Roos, Senior Client Advisor Financial Institutions, Cash Clearing und CLS Sales, Credit Suisse (Schweiz) AG
Auf den Devisenmärkten herrschen unruhige Zeiten. Die unsichere Wirtschafts- und Finanzlage in unterschiedlichen Ländern und Regionen löst Schwankungen bei Wechselkursen aus. So beispielsweise auch beim Euro-Franken-Kurs, der bald aus Sicht des Schweizer Frankens einen nächsten Höhepunkt erleben dürfte.
Besonders Fonds müssen sich in diesen turbulenten Zeiten mit den Risiken bei Devisengeschäften auseinandersetzen. Da sie zunehmend Devisenhandel mit mehreren Gegenparteien betreiben, sind sie dadurch oftmals Liquiditäts- oder Kreditrisiken ausgesetzt.
Die Vorteile von CLS nutzen
Dieses Gegenparteirisiko zu minimieren, ist das Hauptziel des Continuous Linked Settlement (CLS). Es ermöglicht die substanzielle Verkleinerung des Abwicklungsrisikos beim Devisenhandel mit CLS-fähigen Währungen wie Franken, Dollar, Euro oder Yen.
Ein standardisierter Straight-Through-Prozess (STP) reduziert dabei das operationelle Risiko und fördert die Effizienz beim Settlement von Devisengeschäften. Das multilaterale Netting senkt darüber hinaus die Kosten und verringert den Finanzierungsbedarf um über 96 Prozent, sodass das Kapital und die Ressourcen besser eingesetzt werden können.
Mit CLS haben die Teilnehmenden zudem nicht nur die Möglichkeit mehr Geschäfte mit einer grösseren Anzahl von Gegenparteien zu tätigen, sondern auch das Potenzial für höhere Handelslimiten. Aufgrund dieser Vorteile ist es nicht verwunderlich, dass sich CLS zum weltweiten Standard fürs Settlement von Devisengeschäften entwickelt hat.
Mittlerweile werden rund 60 bis 70 Prozent des globalen Devisenhandels über das System abgewickelt. Mehr als 30'000 Teilnehmende nutzen CLS aktiv, wobei Fonds anzahlmässig den grössten Teil ausmachen.
Auf Marktveränderungen reagieren
Auch die Credit Suisse unterstützt ihre Kundinnen und Kunden seit 2003 beim Onboarding ins CLS-Ökosystem. Als langjähriger Player nimmt die Bank eine Vorreiterrolle bei der Bereitstellung einer offenen Devisenabwicklungsarchitektur ein.
Sie setzt sich dafür ein, neue Alternativen für die Zusammenarbeit mit ihrer Kundschaft bei Devisengeschäften zu schaffen. Aus diesem Grund reagierte die Bank auf die Marktveränderungen im Fonds Bereich und entwickelte für dieses Kundensegment ein massgeschneidertes Angebot.
Ansätze zur Stärkung der CLS-Services
Die Credit Suisse konzentriert sich auch weiterhin auf eine nahtlose Erweiterung der Transaktionsdienstleistungen in Bezug auf Zugänglichkeit, Controlling und Performance, um das Geschäft überwachen und steuern zu können – zum Beispiel in Bezug auf Dimensionen wie Risiko, Kosteneffizienz oder Transparenz.
Dazu soll das bestehende CLS-Angebot in zwei Bereichen gestärkt werden:
• API-Marktplatz: Erweiterung des Dienstleistungsangebots um CLS-API-Services, die auf Wunsch der Kunden in ihre Systeme integriert werden können.
• Digital Banking: Einbindung eines CLS-Dashboards und ganzheitliche Betrachtung auch über eine Capability-Integration im Online-Banking.
Die beiden Ansätze würden ermöglichen, dass die institutionellen Kunden oder ihre Vermögensverwalter auf ihre Bestands- und Transaktionsdaten zugreifen können, wann und wie sie wollen. Die Credit Suisse ist überzeugt, dass ganzheitliche Angebote und ein Überdenken der wichtigsten Transaktionsdienstleistungen eine Voraussetzung für die Weiterentwicklung und Stärkung des Betriebs- und Geschäftsmodells sowohl für Kunden- wie auch auf Bankenseite sind.
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