Nach 219-jährigem Bestehen hat die Genfer Privatbank Lombard Odier erstmals Jahreszahlen zum Geschäftsgang publiziert. Das Institut will vor allem in Europa, in den Schwellenländern sowie im Technologiebereich weiter zulegen.
Die gesamten Kundenvermögen von Lombard Odier beliefen sich per Ende 2014 auf 215 Milliarden Franken, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Da die Bank ihre Zahlen auf Jahresbasis erstmals in ihrer Geschichte publiziert, existieren keine Vergleichsmöglichkeiten mit dem Vorjahr.
Die Privatkundenvermögen betrugen 116 Milliarden Franken (Mitte 2014: 115) während die insitutionellen Anleger 49 Milliarden Franken (47,8) bei Lombard Odier Investment Managers (LOIM) platzierten. Im Bereich der Technologie- und Bankdienstleistungen vertraute die Klientel rund 50 Milliarden Franken (48,5) dem Genfer Institut an, wie dem am Dienstag publizierten Zahlenkranz weiter zu entnehmen ist.
Asset Management erstmals profitabel
Die investierten Vermögen nahmen auf Grund der positiven Marktentwicklung und dem Zufluss von Nettoneugeld im Geschäft mit privaten Kunden zu, wie Patrick Odier ausführte. Er ist Seniorpartner und geschäftsführender Teilhaber der Gruppe.
Die Asset-Management-Sparte verzeichnete Nettoabflüsse, hauptsächlich auf Grund der im vorherrschenden Niedrigzinsumfeld rückläufigen Geldmarktanlagen. Allerdings erreichte der Asset-Management-Bereich erstmals seit seiner Neuausrichtung vor fünf Jahren die Gewinnschwelle, wie Odier gegenüber finews.ch präzisierte.
Grosse Veränderungen
«Wir bauen unser Privatkundengeschäft in der Schweiz, in Europa und in den Schwellenländern weiter aus; unsere Asset-Management-Sparte fokussiert auf erstklassige innovative Anlagelösungen und unser Technologie- und Bankdienstleistungsbereich wird die Entwicklung unserer Plattform weiter vorantreiben – sowohl für uns selber wie auch für Drittkunden», sagte Odier weiter.
Die Gruppe hat keine externen Schulden und ist mit einer voll umgesetzten Kernkapitalquote (CET1) nach Basel III von 22,6 Prozent sehr gut kapitalisiert.
Zusätzliche Einflussfaktoren
Wie Odier weiter präszisierte, veränderten sich auf Grund der Aufgabe der Kursuntergrenze der Schweizerischen Nationalbank (SNB) weder die Bilanz noch die Kapitalkennzahlen von Lombard Odier. Wechselkurs-Schwankungen und volatile Märkte könnten jedoch im laufenden Jahr die Ergebnisse der Bank beeinflussen.
Der konsolidierte Betriebsertrag der Gruppe belief sich 2014 auf 1,03 Milliarden Franken bei einem Aufwand von 838 Millionen Franken. Das operative Aufwands-Ertrags-Verhältnis der Gruppe betrug 80 Prozent und spiegelt gemäss Angaben der Bank die anhaltenden strategischen Investitionen, den sehr vorsichtigen Einsatz der Bilanz und das geringere Transaktionsvolumen wider.
«Angesichts der Ausrichtung unserer drei Geschäftssparten (Private Banking, Asset Management, Technologie) auf die Zukunft, sind die Gewinnzahlen für das zweite Halbjahr 2014 auf Kurs», so Patrick Odier abschliessend.
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