Der UBS-Whistleblower, der mit seinen Aussagen die Schweizer Grossbank 2008 an den US-Pranger brachte, will Amerika möglichst rasch verlassen. Wo es ihn nun hinzieht.
Der Ex-UBS-Banker Bradley Birkenfeld (Bild) hat in der Schweiz nicht viele Fans, seit er 2008 die amerikanischen Behörden über die Schwarzgeld-Praktiken bei der Schweizer Grossbank unterrichtete und damit den Steuerstreit mit den USA ins Rollen brachte.
Umso mehr muss es nun erstaunen, dass der Whistleblower nun näher ans Alpenland ziehen will. Wie nämlich die Agentur «Bloomberg» heute Montag berichtete, möchte Birkenfeld vom US-Bundesstaat New Hampshire nach Europa übersiedeln. Auf dem Alten Kontinent, so heisst es, will der Amerikaner, der einst für die UBS in Genf arbeitete, ein «neues Heim» aufzubauen. Das gehe aus einem Gesuch an ein US-Gericht in Florida hervor, so die Agentur weiter.
Zurück in die Gesellschaft
Birkenfeld büsst immer noch die Strafe ab, zu der er 2008 wegen Steuerdelikten in den USA verurteilt wurde. Das Gefängnis durfte er zwar im Jahr 2012 verlassen, seine Bewährungsfrist dauert jedoch noch ein knappes Jahr.
Solange warten will der Mann, der in Amerika für seinen «Verrat» an der Schweizer Grossbank 104 Millionen Dollar Belohnung kassierte, offenbar nicht mehr. Stattdessen will er andernorts wieder «zu einem produktiven Mitglied der Gesellschaft werden», wie es in seinem Gesuch heisst.
Ob und wie ihm das gelingt, darauf darf man gespannt sein. Letzten Sommer sorgte der Ex-UBS-Mann für weitere Schlagzeilen, weil er im angetrunkenen Zustand gefahren war und damit gegen die Bewährungsauflagen verstossen hatte.