Lombard Odier und Pictet haben ihre Vermögen in diesem Jahr markant gesteigert. Der Neugeldzufluss liegt klar über demjenigen der Grossbanken.
Bei der Genfer Privatbank Pictet belaufen sich die verwalteten Kundengelder (Assets under Management) nach neun Monaten des laufenden Jahres auf 230,9 Milliarden Franken, wie Managing Partner Jacques de Saussure gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg» erklärte. Dies entspricht gegenüber Anfang 2009 einer Steigerung von 23,3 Milliarden Franken oder 11 Prozent.
«Eine solche Zunahme an Neukunden, wie in den vergangenen neun Monaten, haben wir in dieser Grössenordnung noch nie erlebt», sagte de Saussure weiter. Die Kunden kämen von überall her. Das Ziel sei es nun, diese Kundengelder über die Krise hinaus zu halten.
Lombard Odier ebenfalls gut unterwegs
Diese Zahlen sind aussergewöhnlich hoch, verglichen etwa mit dem Neugeldzufluss bei der Credit Suisse. Mit einem Plus von 10 Milliarden Franken im Private Banking im 1. Halbjahr 2009 ist die Grossbank zwar sehr gut unterwegs. Gemessen am Zustrom liegt sie jedoch deutlich hinter Pictet. Die UBS muss nach wie vor einen Geldabfluss beklagen.
Auch die andere grosse Genfer Privatbank ist gut auf Kurs. Zwar gibt Lombard Odier kaum zahlen bekannt, doch machte unlängst der Local Managing Director Pasha Bakhtiar gewisse Andeutungen gegenüber dem Online-Portal «Emirates Business».
Er erklärte, dass das Institut zum Ziel habe seine Kundengelder jährlich um 5 bis 10 Prozent zu steigern. Dies habe man bereits 2008 geschafft, und heuer sei dies erneut der Fall. Gemäss weiteren Angaben von Bakhtiar, der die Lombard-Odier-Repräsentanz in Dubai aufgebaut hat und nun auch leitet, verwaltete die Bank per Ende Juni 2009 insgesamt 134 Milliarden Franken (ohne Global-Custody-Gelder).
Wegelin mit vielen Schweizer Neukunden
Wie aus Branchenkreisen weiter zu vernehmen ist, konnte auch die St. Galler Privatbank Wegelin im laufenden Jahr einen massiven Neugeldzufluss verbuchen. Gemäss unbestätigten Angaben soll er deutlich über 10 Prozent liegen. Im Gegensatz zu den beiden Genfer Privatbanken, die einen grossen Teil ihrer Kunden im Ausland haben, stammt rund zwei Drittel der Klientel von Wegelin aus der Schweiz, wo das Institut munter expandiert. Das Ostschweizer Institut verwaltet derzeit zwischen 20 und 25 Milliarden Franken.
Die Genfer Privatbank Pictet hat derzeit insgesamt 24 offene Stellen ausgeschrieben. Im Gegensatz dazu hat die Genfer Privatbank Lombard Odier derzeit keine offenen Stellen ausgeschrieben. Bei der St. Galler Privatbank Wegelin sind derzeit 9 Stellen offen.