Die Karten im internationalen Vermögensverwaltungsgeschäft werden neu gemischt. Die französische Grossbank Société Générale verkauft ihr Private-Banking-Geschäft in Asien. Weitere Transaktionen dieser Art dürften folgen.
Dabei veräussert die Société Générale Vermögenswerte von insgesamt 12,6 Milliarden Dollar (rund 12 Milliarden Franken) an die in Singapur ansässige DBS (Development Bank of Singapore). Diese bezahlt 220 Millionen Dollar (rund 210 Millionen Franken), wie beide Unternehmen am Montag bekanntgaben.
Der Deal muss noch von den Behörden genehmigt werden, soll jedoch bis Ende 2014 abgeschlossen sein. Ausserdem wollen die beiden Institute eine kommerzielle Partnerschaft aufbauen. In den Bereichen Corporate & Investmentbanking will das französische Institut in Asien weiterhin präsent sein.
Früher euphorisch – jetzt ernüchtert
Diese neuste Transaktion offenbart eindeutig, dass zahlreiche Banken, die vor einigen Jahren noch euphorisch gegen Osten gezogen waren, nicht über die kritische Grösse verfügen, um erfolgreich in diesem Markt operieren zu können.
So übernahm beispielsweise die ebenfalls in Singapur ansässige OCBC (Oversea Chinese Banking Corporation) unlängst das Private-Banking-Geschäft der holländischen ING. Auch die Tessiner BSI, die zum italienischen Generali-Konzern gehört und in Asien ein wichtiges Standbein hat, steht schon seit längerer Zeit zum Verkauf.
Hohe Lohnkosten
Die Société Générale verkaufte im vergangenen Jahr bereits ihr Japan-Geschäft. Morgan Stanley veräusserte Teile des internationalen Geschäfts an die Credit Suisse, und bekanntlich hat Julius Bär das internationale Wealth Management von Merrill Lynch übernommen.
Weitere Transaktionen dürften folgen, zumal in diesem Markt ein extremer Wettbewerb herrscht und die Löhne für gute Private Banker enorm hoch sind. In diesem Umfeld könnten die Schweizer Grossbanken durchaus als Konsolidierer auftreten.