Der CEO der Credit Suisse verdiente letztes Jahr 7,77 Millionen Franken. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr. Doch der bestbezahte Manager ist er damit nicht.  

Erneut steht Robert S. Shafir an der Spitze der Credit-Suisse-Vergütungsliste. Er erhielt im Jahr 2012 10,59 Millionen Franken. Das sind fast zwei Millionen mehr als noch im Vorjahr, als er 8,5 Millionen erhielt und deutlich mehr als das Gehalt des CEO Brady Dougan, der 7,77 Millionen erhielt. Doch auch für Dougan war es nach 5,8 Millionen 2011 eine deutliche Verbesserung. Insgesamt erhielt die CS-Geschäftsleitung 74,12 Millionen.

Shafirs Vergütung begründet die CS in ihrem Geschäftsbericht mit seiner «anhaltend guten Leistung». Das Compensation Committee erklärte, dass Robert Shafir insbesondere die vormalige Division Asset Management erfolgreich neu positioniert habe. Gleichzeitig habe er das finanzielle Ergebnis durch höhere Nettoerträge und einen geringeren Geschäftsaufwand verbessert.

Auch Lob für Dougan

Zusätzlich zu seiner Rolle als Leiter der Division Asset Management übernahm er im Mai 2012, nach Antonio Quintellas Ausscheiden aus der Geschäftsleitung, die Funktion des CEO für die Region Americas.

Auch Dougan erntet Lob von der Vergütungskommission: Sein höheres Gehalt begründe sich auch auf der im Jahr 2012 deutlich verbesserten Finanzlage der Gruppe, mit einem gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelten bereinigten Vorsteuerergebnis von 5 Milliarden Franken nach 2,4 Milliarden.

Fortschritte bei Neuausrichtung

Weiter berücksichtigt wurden die Errungenschaften und die grossen Fortschritte bei der Neuausrichtung des Geschäfts auf das neue regulatorische Umfeld und die Marktbedingungen sowie bei der Erfüllung der anspruchsvollen neuen Kapitalanforderungen, die im Januar 2013 mit der Umsetzung von Basel III in der Schweiz in Kraft traten.

Dougan forderte erst kürzlich in einem Interview zu Bankerboni, der Anteil der Fixlöhne an der Gesamtkompensation müsse steigen. Dies ist wohl auch in Hinblick auf die neue Banker-Bonusregel der EU zu verstehen

Basissalär bleibt gleich

Gemäss dieser dürfte der Bonus nicht mehr als das Grundgehalt betragen. Diese wäre von der Credit Suisse 2012 verletzt worden. Mehr noch: Bei der Credit Suisse passierte im abgelaufenen Geschäftsjahr das Gegenteil von dem, was Dougan forderte.

Das Basissalär des CEO war 2012 das gleiche wie im Jahr zuvor. Es betrug wiederum 2,5 Millionen Franken. Es bestimmte mit 32 Prozent aber einen geringeren Anteil am Gesamtsalär als 2011, als es 43 Prozent ausmachte.

Neue EU-Bonusregel wird noch nicht eingehalten

Die Geschäftsleitungsmitglieder erhielten durchschnittlich 24 Prozent ihrer Gesamtentlöhnung in Form des Basissalärs ausbezahlt.  Im Jahrt zuvor kam das Basissalär im Schnitt auf 28 Prozent.

Beim bestverdienenden Robert Shafir waren es im letzten Geschäftsjahr 13 Prozent. 2011 waren es 16 Prozent gewesen.

Auch Rohner erhielt mehr

VR-Präsident Urs Rohner erhielt mit insgesamt rund 5,2 Millionen ebenfalls mehr als im Vorjahr, als es rund 4,3 Millionen waren. Insgesamt zahlte die CS ihrem VR rund 13 Millionen.

Den Geschäftsbericht 2012 der Credit Suisse finden Sie hier.