Internationaler IT-Experte: «Schweiz fehlt Innovation wie Revolut oder Wise»
Igor Izraylevych will mit seinem Unternehmen S-Pro den Finanzplatz in Sachen künstlicher Intelligenz voranbringen. Die Voraussetzungen hierzulande seien sehr gut, sagt er. Doch in Sachen Innovationen fehle der Schweiz die Krönung.
Igor Izraylevych wusste früh, was er wollte. Mit 22 Jahren stieg er ins IT-Beratungsgeschäft ein und gründete seine eigene Firma. Heute zählt S-Pro über 250 Mitarbeitende und ist unter anderem auch in der Ukraine, Polen, den Niederlanden und den USA vertreten.
Der mit Abstand wichtigste Markt ist aber die Schweiz mit ihren unzähligen Finanzinstituten. S-Pro mit Sitz in Zürich hat sich auf digitale Innovationen und Software-Engineering spezialisiert.
Digitaler Wandel im Wealth Management besonders stark
Izraylevych spricht von einem digitalen Wandel, der immer stärker spürbar wird – insbesondere im Wealth Management. «Die junge Generation fordert hohen Service und möchte während sieben Tagen in der Woche 24 Stunden lang Zugriff auf ihre Daten haben. Dem muss die Branche Rechnung tragen und ihre Systeme entsprechend anpassen», sagt er.
Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. «Ich will mit meinen Unternehmen einen Beitrag leisten, die Schweiz in Sachen KI voranzubringen», sagt er und verweist dabei auf eine eigene Entwicklung von S-Pro, die es Firmen erlaubt, ihre Abläufe schneller und effizienter zu gestalten.
Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit mit der Stableton AG, einer auf private Märkte spezialisierten Schweizer Investmentplattform. S-Pro entwickelte eine Investmentplattform, die Deal Sourcing, Due Diligence und Compliance-Prozesse optimierte. Das Ergebnis waren eine schnellere Investitionsabwicklung, eine bessere datenbasierte Entscheidungsfindung und eine stärkere Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Im Bereich Venture Capital entwickelte S-Pro gemeinsam mit Earlybird VC eine KI-gestützte Investmentplattform. Diese Lösung nutzte prädiktive Analysen, um Risiken zu bewerten und vielversprechende Chancen zu identifizieren, was letztlich zu besseren Anlageergebnissen führte.
«Swiss Finish» noch stärker ausspielen
Izraylevych schwärmt vom Finanzplatz Schweiz. Unternehmen würden sich unglaubliche Möglichkeiten bieten. «Ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden fünf Jahren ein weiteres Wachstum sehen werden, insbesondere im Bereich Krypto», sagt er.
Nur eines bemängelt Izraylevych: «Die Schweiz zählt zu den innovativsten Ländern weltweit. Vor diesem Hintergrund müsste die Schweiz den Anspruch haben, im Finanzbereich eine Lösung wie Revolut oder Wise zu entwickeln», sagt er.