Die wieder günstigeren Finanzierungskosten und die Aussicht auf weiter fallende Zinsen machen sich laut Raiffeisen bei der Nachfrage für selbstgenutztes Wohneigentum bemerkbar.
Die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum in der Schweiz sind im vierten Quartal 2024 insgesamt weiter gestiegen. Das belegen die Zahlen des Raiffeisen Transaktions-Index für das vierte Quartal.
Zwar haben die Preise bei den Einfamilienhäusern im Quartal mit einem leichten Minus von 0,1 Prozent eine Verschnaufpause eingelegt, auf Jahressicht beträgt das Plus jedoch 4,2 Prozent. Beim Stockwerkeigentum ging es in den letzten drei Monaten 2024 bei den Preisen um deutliche 1,4 Prozent nach oben, und zum Vorjahr resultiert ein Aufschlag von 2,4 Prozent, wie die Bank am Montag schreib.
«Damit hat sich zum Jahresende die gestiegene Attraktivität von selbstgenutztem Wohneigentum auch in der Preisdynamik bemerkbar gemacht. Dank deutlich gesunkener Finanzierungskosten und sehr guten Aussichten auf weiter sinkende Zinsen dürfte zu Beginn des neuen Jahres die Nachfrage weiter zunehmen und sich die Preisentwicklung damit nochmals beschleunigen», erklärt Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile.
Süd- und Innerschweiz besonders gefragt
Laut den Zahlen waren Einfamilienhäuser in der Süd- und Innerschweiz besonders gefragt. Hier betrugen die Preissteigerungen 7,7 Prozent bzw. 6,3 Prozent. Nur leicht ging es hingegen in der Westschweiz (+0,71 Prozent) und in der Genfersee-Region (+1,01 Prozent) nach oben.
Beim Stockwerkeigentum haben die Preise im Jahresvergleich ebenfalls in der Innerschweiz (+4,41 Prozent) sowie in der Ostschweiz (+3,51 Prozent) am stärksten zugelegt. Nur moderat sind sie am Genfersee (+1,1 Prozent) und in der Westschweiz (+2,41 Prozent) gestiegen.
Betrachtet nach Gemeindetypen stiegen die Hauspreise in den Zentren innerhalb eines Jahres mit 4,4 Prozent am stärksten. Mit 1,2 Prozent war der Anstieg in den ländlichen Gemeinden gering.
Anders war das Bild bei Eigentumswohnungen. Hier verzeichneten touristische Gemeinden (+3,8 Prozent) die stärksten Preisanstiege, während sie sich in den Zentren (+0,7 Prozent) nur leicht erhöhten.
Angebotspreise im Dezember höher
Das sich die Preisspirale weiter dreht, belegen auch die von ImmoScout24 und dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhobenen Daten zu den Angebotspreisen. Demnach sind die in Inseraten ausgeschriebenen Preise im Dezember 2024 sowohl für Einfamilienhäuser (+1,8 Prozent) wie auch die für Eigentumswohnungen (+0,7 Prozent) erneut gestiegen.
Im vergangenen Jahr habe sich klar der Trend gezeigt, dass die Anbieterinnen und Anbieter 2024 am längeren Hebel sitzen und ihre Preisforderungen bei beiden Objekttypen erneut angehoben haben. Gleichzeitig bestehe eine eindeutige Präferenz für Einfamilienhäuser, deren Zunahme über das ganze Jahr mit 4,5 Prozent deutlich höher ausfiel, als dies bei Stockwerkeigentum (1,7 Prozent) der Fall war.
Während die Mangellage bei Eigenheimen anhalte, habe sich das Angebot an Eigentumswohnungen im Laufe des vergangenen Jahres aufgrund der anziehenden Neubautätigkeit nach längerer Durststrecke wieder ausgeweitet, heisst es weiter.
Im Segment der Angebotsmieten sind der Erhebung zufolge die Preise auch im Dezember mit 1,5 Prozent erneut gestiegen. Nachdem in den Jahren 2022 und 2023 ein starker gesamtschweizerischer Anstieg von insgesamt über 8 Prozent zu verzeichnen war, ist im zurückliegenden Jahr auf nationaler Ebene jedoch kaum eine Veränderung festzustellen (–0,4 Prozent). «Die Mietpreise scheinen sich damit vorerst auf hohem Niveau eingependelt zu haben», heisst es weiter.