Der europäische Asset Manager mit französischen Wurzeln wagt sich in den Bereich Privat Equity vor. Dabei hat man auch die Schweiz im Visier.
2024 war für Carmignac ein Jahr des Aufbruchs. Aus lokaler Perspektive stiess natürlich der Ausbau des Schweizer Geschäfts ins Auge; Daniel Fuchs wurde dem Mitbewerber Leonteq abgeworben und zum Business Development Manager für die Schweiz ernannt. Damit verfolgt man mitunter das Ziel, den Kundenstamm hierzulande zu erweitern.
«Sind nicht die Ersten, aber ...»
Auf internationaler Ebene machte Carmignac seine erste Private Markets Strategie für Kunden zugänglich. Sie folgt auf eine Reihe von Initiativen, die bereits mit Eigenmitteln umgesetzt wurden, darunter zuletzt auch das im Oktober 2023 bekanntgegebene Engagement als Ankerinvestor von Clipway, einem Spezialisten für Secondaries.
«Wir sind definitiv nicht die Ersten in den Private Markets, aber unsere fokussierte Strategie, unser internes Fachwissen und unsere strategischen Partnerschaften versetzen uns in eine sehr vorteilhafte Position, um eine differenzierte, kundenorientierte Lösung anzubieten.», sagt Edouard Boscher, Head of Private Equity im Gespräch mit finews.ch.
Bessere Rahmenbedingungen
Bei Carmignac war man schon länger der festen Überzeugung, dass Private Equity ein attraktiver Diversifikator ist zu traditionellen, auf öffentliche Märkte ausgerichteten Portfolios. Boscher verschweigt nicht, dass es letztlich eine «längere Reise» war bis zur Erweiterung der Fondspalette; man profitiert aber vom Vertriebsnetz des Unternehmens und einem Team aus vier Private-Equity-Spezialisten unter der Leitung von Boscher.
Es haben sich aber auch die Rahmenbedingungen verändert – und dies im positiven Sinne. Boscher: «Früher waren Private Markets schwer zugänglich vorwiegend institutionellen Kunden vorbehalten. Dies ändert sich glücklicherweise langsam. Denn wenn etwas für Institutionelle gut ist, dann ist es dies sicherlich auch für Private.»
Der Vorteil der Schweizer
Die Einstiegshürden liegen mittlerweile tiefer. Ein Massengeschäft sind Private Markets für Boscher gleichwohl noch nicht und durch die semi-liquide Natur auf professionelle Anleger ausgerichtet – im Gegensatz zu völlig liquiden Anlagefonds.
Und nicht nur deswegen hegt der Europäische Asset Manager grosse Stücke auf den Schweizer Markt. «Private Markets ist den Schweizern vertraut und den unzähligen potenziellen Vorteilen. Da müssen wir müssen wir nicht erst gross die Vorzüge aufzeigen», sagt er.
Besser sein als die anderen
Carmignac ist nicht der einzige Player auf dem helvetischen Markt. Dessen ist sich Boscher bewusst, ist aber zuversichtlich, dass die Fondsperformance für sich selbst sprechen wird. Deshalb sagt er: «Auf uns hat niemand gewartet, das ist wahr. Deshalb müssen wir unseren Job besonders gut machen.»