Die Marktkapitalisierung des Bitcoin hat mittlerweile ein Volumen von etwas mehr als zwei Billionen Dollar erreicht. Die Investoren in die Kryptowährung rechnen auch in Zukunft mit weiter guten Nachrichten.

Der jüngste Schub über die 100'000-Dollar-Marke beim Preis des Bitcoin kam von Donald Trump. In einem Post designierte er Paul Atkins für den Chefposten bei der US-Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission, SEC). Damit steigt die Erwartung weiter, dass unter dem neuen Präsidenten Trump eine lockerere Politik und Regulierung für Kryptounternehmen und Hedge Funds bevorsteht.

Atkins gilt als Krypto- und Fintech-affin. Die bisherige SEC-Politik des als Krypto-Skeptikers bekannten Gary Gensler dürfte damit eine Kehrtwende erfahren. Aber auch bei anderen Themen etwa in Bezug auf die Offenlegung von Klimarisiken oder die Regulierung des Aktienhandels wird von Atkins ein Kurswechsel erwartet. Gensler hatte erklärt, dass er am 20. Januar abtreten wird, dem Tag der Vereidigung von Trump.

«Vernünftige Regulierung»

«Paul ist ein bewährter Verfechter vernünftiger Regulierung. Er glaubt an das Versprechen robuster, innovativer Kapitalmärkte, die auf die Bedürfnisse der Investoren eingehen und Kapital bereitstellen, um unsere Wirtschaft zur besten der Welt zu machen», schrieb Trump in einem Post auf seinem Social Media-Kanal «Truth Social».

Weltweit gibt es nur eine Handvoll börsenkotierter Unternehmen wie Nvidia, Apple oder die Google-Mutter Alphabet, die eine höhere Marktkapitalisierung aufweisen können als die älteste Kryptowährung. 2 Billionen Dollar ist mehr als das Volumen der Staatsanleihen Spaniens oder Brasiliens und nur noch knapp unter der Marktkapitalisierung des gesamten FTSE 100 Index britischer Aktien.

Plus 135 Prozent seit Jahresbeginn

Der Bitcoin Kurs war in der Nacht auf Donnerstag stark gestiegen und hatte zeitweise 103’620 Dollar erreicht. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs mit plus 135 Prozent mehr als verdoppelt, seit der Wahl von Trump betrug das Plus rund 50 Prozent.

Bereits im Frühjahr hatte die Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs (Exchange Trades Funds) für einen Kursschub gesorgt. Der Einstieg von Wall-Street-Grössen wie Blackrock oder Fidelity in diesen Markt sorgte für Nachfrage. Auf die Bitcoin-ETFs entfällt ein Volumen von rund 100 Milliarden Dollar oder rund 5 Prozent des gesamten Bestandes.

Optionshandel boomt

Mit der Zulassung der ETFs auf Bitcoin und Ethereum wurde auch der Handel mit Put- oder Call-Optionen auf diese Papiere möglich. Die Wetten auf steigende und fallende Kurse haben inzwischen ebenfalls beachtliche Volumen erreicht.

Insgesamt gibt es etwas mehr als 10’000 verschiedene Kryptowährungen. Die Marktkapitalisierung aller Digitalwährungen wird von Coinmarketcap.com auf knapp 3,7 Milliarden Dollar geschätzt. Ethereum bringt es als Nummer zwei hinter Bitcoin auf eine Kapitalisierung von etwas mehr als 460 Milliarden Dollar.

Kommen staatliche Krypto-Reserven?

Neben der erwarteten laxeren Regulierung des Krypto-Marktes treiben auch Spekulationen um den Aufbau einer staatlichen Krypto-Reserve die Kurse. Wie diese aussehen könnte oder um welche Volumen es dabei gehen könnte, ist aber noch völlig unklar.

Die Goldreserven der USA betragen rund 8’100 Tonnen im Wert von rund 670 Milliarden Dollar. Die gesamten Goldbestände weltweit kommen auf einen geschätzten Wert von rund 12 Billionen Dollar.

Am Donnerstagmittag lag der Bitcoin-Kurs bei 102’559 Dollar.