Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX rechnet 2025 mit mehr Börsengängen als im laufenden Jahr. Auch beim Handelsvolumen soll es aufwärts gehen.

«Die Pipeline sowohl in der Schweiz als auch in Spanien ist sehr stark», sagte Bjørn Sibbern, bei der SIX Global Head Exchanges, in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur «AWP».

An einem IPO (Initial Public Offering) in der Schweiz seien nicht nur hiesige Unternehmen interessiert. «Wir sind derzeit in Gesprächen mit drei bis fünf Unternehmen aus dem Ausland, die eine Kotierung in der Schweiz in Betracht ziehen», so der Manager weiter.

Als Erfolge nannte er den Börsengang von Galderma im Frühjahr. Das habe nicht nur das Interesse bei Firmen aus Europa, sondern auch aus dem Nahen Osten und Asien geweckt. In der vergangenen Woche war zudem Sunrise als Rückkehrer an der SIX kotiert worden.

Handelsvolumen flach in 2024

Mehr Börsengänge sollten auch zu einem höheren Handelsvolumen sorgen. Sibbern rechnet demzufolge mit einer Erholung bei den Handelsvolumen im kommenden Jahr. Dazu könnte auch eine höhere Volatilität beitragen: «Denn es gibt weiterhin viele Unsicherheiten mit dem Ukraine-Krieg und den Spannungen im Nahen Osten.»

Für das laufende Jahr geht der Börsenchef jedoch von einer flachen Entwicklung aus. «Die Volumen waren insgesamt stabil, und die Volatilität hat kurz vor der Wahl zwar leicht zugenommen, ist danach aber wieder zurückgekommen.» Die Handelsvolumen dürfte in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen.

Um einen Börsengang für Schweizer KMU attraktiver zu machen will sich Sibbern an dem Modell der spanischen Börse orientieren. Dabei schaue man sich die Umstellung auf eine alternative Handelsplattform an. «Der IPO-Markt funktioniert in der Schweiz, was grosse Firmen angeht, gut. Für KMU haben wir noch nicht das richtige Geschäftsmodell gefunden, um diesen Bereich zu erschliessen.»

Bei KMU von spanischer Börse lernen

Während in dem von der SIX vor drei Jahren lancierten KMU-Segment Sparks nur ein einziges Unternehmen kotiert ist, sind es an der «BME Growth» in Spanien 133 Unternehmen. «Das wollen wir kopieren», sagte Sibbern.

Der Manager will im Bereich KMU in der Schweiz von der spanischen Börse BME lernen. Die SIX könnte hierzulande ebenfalls auf eine alternative Handelsplattform umstellen. «Das schauen wir uns an», sagte Sibbern. «Der IPO-Markt funktioniert in der Schweiz, was grosse Firmen angeht, gut. Für KMU haben wir noch nicht das richtige Geschäftsmodell gefunden, um diesen Bereich zu erschliessen.»

Der Däne hatte Anfang 2024 die Verantwortung für die SIX Swiss Exchange, die spanische Börse BME sowie die Digitalbörse SDX übernommen. Zuvor war er fas 16 Jahre lang bei der Nasdaq und dort zuletzt für den Bereich «European Markets» zuständig.