Nun ist klar, wer den Anteil von Benkos Signa an der britischen Warenhausgruppe Selfridges übernimmt. Es ist der saudische Staatsfonds PIF. Die Mehrheit bleibt bei der thailändischen Central Group, die jüngst den Globus ganz übernommen hat. Der Verkauf ist auch für die Bank Bär eine gute Nachricht.

Nachdem die Beteiligung von René Benko an Globus vor kurzem von der thailändischen Central Group übernommen worden ist (wie auch finews.ch berichtet hatte), wechselt nun das Paket von Benkos Signa an der britischen Warenhauskette Selfridges Group die Hand. Die beiden Partner Signa und Central Group hatten die Gruppe Ende 2021 für rund 4 Milliarden Pfund gekauft.

Gemäss einem Bericht in der NZZ vom Dienstag ist der saudische Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) der neue Miteigentümer. Die Central Group, behält 60 Prozent der Aktien. Die PIF sei schon bisher, allerdings in viel geringerem Ausmass, bei Selfridges investiert gewesen.

Schadensbegrenzung für Bär

Benko habe aus Geldnot und hinter dem Rücken seiner thailändischen Partner bereits kurz nach dem Kauf einen Teil seiner Selfridges-Beteiligung an die Saudis weitergereicht, so dass der PIF von Anfang an den Verhandlungen teilgenommen habe.

Der Verkauf ist eine gute Nachricht für die Bank Julius Bär. Die Bank ist im Warenhausbereich die gewichtigste Gläubigerin der Signa. Gemäss NZZ hatte sie der in der Schweiz ansässigen Signa European Invest Holding, welche die Beteiligungen an Globus, der deutschen KaDeWe und Selfridges hält, 200 Millionen Franken geliehen, ein Drittel des gesamten Kredits der Bank an die Signa-Gruppe von 606 Millionen Franken.

100 Millionen Franken

Wie viel genau die Bank Bär von ihrem Benko-Engagement auch dank des Verkaufs von Selfridges zurückerhalten wird, ist unklar. Im Artikel wird unter Berufung auf Insider ein Betrag von insgesamt knapp 100 Millionen Franken genannt, wobei noch einige Zeit verstreichen dürfte, bis die Gelder effektiv fliessen werden. Das entspricht der Summe, welche die «Handelszeitung» bereits Ende August genannt hatte.

Im Abschluss 2023 hat Bär den gesamten Signa-Kredit vorsorglich abgeschrieben. Alles, was sie aus der Konkursmasse nun zurückerhalten wird, kann sie als ausserordentlichen Gewinn verbuchen.