Im Poker rund um die Zukunft des Warenhauses Globus ist der erste Entscheid gefallen. Offen bleibt, was mit den Liegenschaften geschieht.

Nach der Insolvenz der Signa-Gruppe übernimmt die thailändische Central Group die Anteile von René Benko an der Magazine zum Globus AG und wird damit alleinige Inhaberin. Dies teilte der Mischkonzern am Montag mit.

Betroffen davon ist das Geschäft aller neun Globus-Häuser in der Schweiz: jenes der sieben Warenhäuser in Genf, Lausanne, Bern, Luzern, Zürich, Glatt und St. Gallen, die heute schon in Betrieb sind, sowie der beiden sich im Bau befindlichen Häuser am Bellevue in Zürich und am Marktplatz in Basel. Die Eigentümerstruktur der Immobiliengesellschaft von Globus Schweiz, der Signal Retail Selection, bleibt laut der Mitteilung unverändert.

Weitere Unterstützung versprochen

«Dies ist ein weiterer Schritt in unserem Bestreben, unser europäisches Portfolio zu konsolidieren und mehr Wert für unsere Stakeholder zu schaffen», sagte André Maeder, CEO der Central Group Europe. Die Globus-Warenhäuser würden nach wie vor einen wichtigen Bestandteil in der europäischen Strategie des Konzerns darstellen, so Maeder weiter. «Wir werden das Unternehmen bei seinem weiteren Wachstum unterstützen.»

«Wir freuen uns, dass Central Group die alleinige Eigentümerin unseres operativen Geschäfts wird. Central Group war schon immer ein loyaler Investor, der ein tiefes Verständnis für unser Geschäft hat und unsere einzigartige Marktposition zu schätzen weiss», sagte Franco Savastano, CEO von Globus.

Globus Zürich Bellevue: Wiederöffnung 2025

Die Central Group hat erstmals im Jahre 2020 in Globus investiert. Bis Ende kommenden Jahres soll der Globus am Zürcher Bellevue wiedereröffnet und der Globus-Neubau am Marktplatz in Basel fertiggestellt werden.

Ringen um die Immobilien geht weiter

Während die Zukunft des Handelsgeschäfts damit geregelt ist, geht das Ringen um die Globus-Immobilien weiter. Dieses dürfte sich weitaus schwieriger gestalten, da auch zahlreiche Schweizer Banken mit Krediten involviert sind. Für einige von ihnen droht es richtig teuer zu werden, wenn sie Abschreiber vornehmen müssen; finews.ch berichtete darüber.

Die thailändische Capital Group hat hingegen ein Interesse, den Preis nach unten zu drücken. Dies würde sich nicht zuletzt positiv auf das Handelsgeschäft auswirken.

Das Bezirksgericht Zürich hat der Signal Retail Selection eine definitive Nachlassstundung von sechs Monaten gewährt. Die Frist endet am 5. Dezember 2024.