Finpact stellt an der traditionsreichen Landwirtschaftsmesse Olma ein innovatives Anlageplaner-Tool vor. Es soll einfacher, effizienter und transparenter als herkömmliche Banklösungen sein. 

Finpact nutzt die Olma, deren diesjährige Ausgabe diese Woche startet, um den Anlageplaner 2.0 vorzustellen. Finpact ist ein St. Galler Unternehmen und als Spinoff der Universität St. Gallen (die älteren Semester als HSG bekannt ist) entstanden. So betrachtet ist es einerseits naheliegend, dass der wichtigste kantonale Messetermin von nationaler Ausstrahlung für eine Produktpräsentation genutzt wird.

Andererseits ist die Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung, wie sich die Olma (ursprünglich das Kürzel für Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung) heute nennt, nicht unbedingt dafür bekannt, dass sich dort Fintechs wie Finpact (das über eine Finma-Lizenz als Vermögensverwalter verfügt) zur Schau stellen, die sich selbst als «führende Anbieterin von personalisierten Vermögensanlagen für den Schweizer Mittelstand» bezeichnet.

Modernste Technologie, künstliche Intelligenz, hybrider Ansatz

Der neue Anlageplaner 2.0 soll es Nutzern ermöglichen, in nur vier Minuten eine individuelle Anlagestrategie zu erstellen. Der Anlageplaner verbinde im Gegensatz zu traditionellen Banklösungen modernste Technologie mit persönlicher Beratung, heisst es in der Mitteilung vom Sonntag. Ein auf künstlicher Intelligenz basierender interaktiver Berater gebe in Echtzeit fundierte Empfehlungen und Erläuterungen zu Anlagestrategien. Für Fragen und die Detailplanung stehe ein physischer Berater bereit. Dieser hybride Ansatz sorge für ein «intuitives und nahtloses Nutzererlebnis».

Allerdings setzen bekanntlich auch viele Banken im Vermögensverwaltungsgeschäft bei der Kundenberatung schon länger digitale Tools ein und verfolgen damit ebenfalls hybride Ansätze. Auch die Diskussion um nichtmenschliche Berater, für die seit Jahren das (jüngst allerdings etwas aus der Mode gekommene) Stichwort Robo-Advisor verwendet wird, ist nicht ganz neu. Ob ihnen der Durchbruch mit Hilfe der (jüngst sehr trendigen) künstlichen Intelligenz tatsächlich gelingt, bleibt abzuwarten.

Im Visier: Generation 50plus und Mittelstand 

Finpact habe seit der Einführung des Anlageplaners 2.0, der insbesondere die Generation 50plus und den Mittelstand ansprechen soll, durchweg positives Feedback aus der Finanzbranche erhalten, heisst es in der Mitteilung. Besonders auffällig sei das steigende Interesse von vermögenden Privatpersonen, also High-Net-Worth-Individuals.

Wer wirklich wissen will, was den Anlageplaner 2.0 von existierenden Tools unterscheidet und ob sich dafür auch Bauern und Handwerker interessieren, sollte indes erst nächste Woche nach St. Gallen pilgern. Die Demo läuft nämlich vom 16. bis 20 Oktober. Natürlich gibt es viele weitere, sehr gute oder sogar noch bessere Gründe, um die die Olma zu besuchen.

Wer beispielsweise als Exil-St.-Galler nostalgische Gefühle für die Herbstmesse hegt, kann dort gleich auch direkt investieren. Gemäss einem Bericht des SRF Regionaljournals Ostschweiz Radio läuft nämlich der Verkauf der Olma-Aktien im Rahmen der Kapitalerhöhung eher schleppend und soll in den nächsten Tagen vor Ort angekurbelt werden. Die Zielgruppe für die Liebhaberwerte, so lässt sich schon heute vermuten, dürfte sich dabei nicht wesentlich von derjenigen von Finpact unterscheiden.