Rund um die Uhr und im Sekundentakt – die Einführung von «Sofortzahlungen» ist geglückt: Die Nationalbank und die SIC AG erwarten, dass sich der Standard Instant Payment mittelfristig im Schweizer Zahlungsverkehr durchsetzen wird.
Instant-Zahlungen (Instant Payment) sind in der Schweiz angekommen. Das ist gleichlautenden Medienmitteilungen zu entnehmen, die der Finanzmarktinfrastrukturanbieter SIX und die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Mittwoch veröffentlicht haben.
Die Markteinführung ist bereits am Dienstag erfolgt. Ab sofort könnten können rund 60 Finanzinstitute Instant-Zahlungen empfangen und verarbeiten, womit über 95 Prozent des Schweizer Kundenzahlungsverkehrs abgedeckt seien, halten SIX und SNB fest. Bis spätestens Ende 2026 sollen alle im Kundenzahlungsverkehr aktiven Finanzinstitute mitmachen.
Reduzierte Risiken und mehr Automatisierung
Instant-Zahlungen ermöglichen Privatpersonen und Unternehmen, Transaktionen von Konto zu Konto zu tätigen, die innert Sekunden, rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche sofort ausgeführt und abgewickelt werden. Und was sind die für Vorteile für Privatpersonen, Unternehmen und Geschäftsbanken? «Dank kürzeren Abwicklungsketten werden Risiken reduziert, und eingegangene Gelder sind sofort verfügbar. Für Unternehmen und Geschäftsbanken schaffen Instant-Zahlungen zusätzlichen Spielraum für Prozessautomatisierungen und die Verknüpfung mit weiteren Dienstleistungen», ist den Mitteilungen zu entnehmen.
Herkömmliche Überweisungen mit längeren Abwicklungs- und Abrechnungsfristen werden weiterhin möglich sein. Die SNB und die SIX-Tochter SIX Interbank Clearing AG (SIC AG) rechnen damit, dass sich Instant-Zahlungen in der Schweiz mittelfristig durchsetzen und als Grundlage für weitere Innovationen im Zahlungsverkehr dienen werden.
Aufgabenaufteilung von SNB und SIX beim SIC
Die SNB hat gemäss Nationalbankgesetz unter anderem die Aufgabe, das Funktionieren bargeldloser Zahlungssysteme zu erleichtern und zu sichern. Das für die Schweiz zentrale Zahlungssystem wird von der SIX-Tochter SIC AG betrieben (und deshalb auch als SIC-System bezeichnet), die SNB fungiert dabei als Auftraggeberin und Systemmanagerin.
Im November 2023 hatten die SIC AG und die SNB die technologischen Voraussetzungen für Instant Payment geschaffen, indem sie eine neue Generation des zentralen Schweizer Zahlungssystems in Betrieb nahmen, das sogenannte SIC5.