Als Anlageuniversum hat die Gesundheitsbranche in den vergangenen Jahren enttäuscht. Das bekam auch Bellevue Asset Management zu spüren, was ich in den jüngsten Halbjahres-Zahlen erneut manifestiert. Mit angepassten strategischen Prioritäten will das Unternehmen zu neuer Wachstumsdynamik zurückfinden. Einen besonderen Fokus legt Bellevue nun auf die Region Asien.

Die Schweizer Investmentgesellschaft Bellevue Asset Management hat im ersten Halbjahr 2024 einen Gewinn von 7,4 Millionen Franken erwirtschaftet, wie das Zürcher Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dies entspricht gegenüber der Vorjahresperiode einem Rückgang von 7 Prozent.

Die vor allem im Biotechsektor und in der Medizinaltechnik aktive Gruppe leidet nach wie vor unter der verhaltenen Anlegerstimmung in diesem Investment-Universum. Doch eine gewisse Entlastung zeichnet sich nun ab, wie das Unternehmen, das seit diesem Jahr unter der operativen Leitung des früheren Credit-Suisse-Kadermanns Gebhard Giselbrecht steht, weiter mitteilte.

Die verwalteten Kundenvermögen hätten sich dank einem leichten Marktaufschwung stabilisiert. Sie beliefen sich per Mitte 2024 auf 6,7 Milliarden Franken gegenüber 6,9 Milliarden Franken Ende 2023.

Drei schwierige Jahre

Gebhart Giselbrecht 666

Gebhard Giselbrecht, CEO Bellevue Group (Bild: zvg)

«Wir haben das konstruktivere Marktumfeld für ein solides, aber noch nicht zufriedenstellendes Ergebnis genutzt. Die grösstenteils positive Anlageperformance unserer Strategien weckte zunehmendes Anlegerinteresse und bildet eine gute Basis für die Akquisition weiterer Kundenvermögen. Dennoch war unsere Gruppe aufgrund der über die letzten drei Jahre unterdurchschnittlichen Renditemöglichkeiten im Gesundheitssektor mit Reallokationen von Kundenvermögen konfrontiert», erklärte Giselbrecht.

Die positive Anlageperformance sowie die Zuflüsse vor allem in Healthcare- und Entrepreneur-Strategien von mehr als 500 Millionen Franken konnten die aufgrund der Durststrecke im Gesundheitssektor vorgenommen Reallokationen von Kundenvermögen in Höhe von rund 860 Millionen Franken teilweise zu kompensieren, wie weiter zu erfahren war.

Fokus auf Wachstumsregion Asien

Das grosse Potenzial in der Wachstumsregion Asien will Bellevue mit einer eigenen Präsenz vor Ort gezielt nutzen. Dazu sollen die bisherigen Aktivitäten intensiviert und die Marke Bellevue aktiv positioniert werden.

Bellevue will zudem auch in den kommenden Monaten die aktuellen strategischen Prioritäten weiterverfolgen. In erster Linie gelte es die Produktpalette und Anlageperformance weiter zu optimieren. Durch die Zusammenlegung einzelner Fonds wurde das Angebot bereits punktuell bereinigt und dank verschiedener Massnahmen konnten die konstruktiveren Märkte für eine verbesserte Anlageperformance genutzt werden.

Neue strategische Prioritäten

Unter diesen Prämissen ist das Unternehmen überzeugt, dass mit den eingeleiteten Schritten und den klaren strategischen Prioritäten die Voraussetzungen geschaffen sind, um sukzessive zur Wachstumsdynamik zurückzufinden.

Die Bewertungen für den Gesundheitssektor und insbesondere im Anlagefokus von Bellevue von klein- und mittelkapitalisierten Unternehmen stuft Bellevue als weiterhin attraktiv ein. «Die grösstenteils wieder positiven Anlagerenditen werden das Interesse an den Aktienstrategien von Bellevue zusätzlich unterstützen», heisst es in der Mitteilung vom Donnerstag.

Folgt mehr.