Überraschender Stimmungswandel bei den Schweizer Analysten: Sie schätzen den Ausblick für die Schweizer Konjunktur nun deutlich positiver ein als noch im Januar. Auch zur erwarteten Zinssenkung der Nationalbank haben sie eine Meinung.
Der «UBS CFA Society Switzerland Indikator» ist im Februar stark angestiegen und hat vom negativen Bereich in den Positiven gedreht. Mit einem Punktestand von nun 10,2 signalisiert das Barometer einen überraschend starken Konjunkturoptimismus für die Schweizer Wirtschaft. Im Januar hatte der Wert noch bei -19,5 Punkten gelegen, und im Dezember gar bei -23,7 Punkten.
Konjunktur soll sich aufhellen
Der Optimismus der Analystinnen und Analysten war letztmals Mitte 2021 so stark ausgeprägt, heisst es in der Studie. Die Schweizer Wirtschaft dürfte gemäss den Umfrageteilnehmenden von einer Erholung der Exporte profitieren. Hier wird die deutlich positivere Einschätzung der Konjunktur in den USA und in Europa als Grund für die Verbesserung gesehen.
Die Studienautoren verweisen darauf, dass der UBS-CFA-Indikator des Öfteren deutlichere Veränderungen zeigt. So zum Beispiel bei wirtschaftlichen oder geldpolitischen Schocks, wie etwa der Corona-Pandemie oder der Aufhebung der Euro-Franken-Untergrenze, dem so genannten Frankenschock.
Darum will möchten die Finanzprofis dann doch nicht von einer Trendwende sprechen. Dafür bedürfe es schon einer Bestätigung im März.
Keine Zinssenkung im März, aber...
Mit Blick auf die SNB-Zinspolitik wird mehrheitlich erst ab Herbst mit einer Senkung gerechnet. Im März rechnen rund 70 Prozent der Analysten damit, dass der Leitzins anlässlich der ersten «Geldpolitischen Lagebeurteilung» der SNB im Jahr 2024 dort bleibt, wo er ist. Im Juni halten sich die Erwartungen für eine Senkung und Beibehaltung die Waage. Erst im September gehen rund 70 Prozent von einer Senkung aus, wobei eine Reduktion um 25 Basispunkte von 1,75 auf 1,50 Prozent als am wahrscheinlichsten angesehen wird.
Im Dezember rechnen dann gar 80 Prozent der Befragten mit einer Zinssenkung, wobei die meisten Analysten aber weiterhin ein Nivea von 1,50 Prozent als am wahrscheinlichsten erachten.
(Quelle: CFA Society Switzerland, UBS)
Bei einer Frankenaufwertung dürfte die SNB laut der Mehrheit der Analysten zum Instrument der Devisenmarkt-Interventionen greifen. Fast 40 Prozent denken hingegen, dass die SNB eine Zinssenkung vorzieht.