Die Fondstochter des Versicherungskonzerns Axa erwägt, Dutzende Stellen in ganz Europa zu streichen. Das Schicksal des Schweizer Teams von Axa Investment Managers ist noch ungewiss.
Das schwierige Umfeld für das Asset Management zwingt nun auch Axa Investment Managers (Axa IM) zum Handeln. Wie es in einem Statement der Fondstochter des französischen Versicherungskonzerns hiess, sind bis zu 90 der insgesamt 2’600 Stellen von möglichen Anpassungen betroffen.
Dies in den Bereichen «Core», also dem traditionellen Geschäft mit Aktien- und Anleihenfonds, sowie im Backoffice. «Die betroffenen Arbeitsplätze wären hauptsächlich in Frankreich und dem Vereinigten Königreich zu finden», sagte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage. Die Mitteilung hält fest, das neben Frankreich auch in Deutschland Gespräche mit den Sozialpartnern stattfinden.
Gespräche mit Sozialpartnern auch in Deutschland
Das deutet auch im Nachbarland auf mögliche Einschnitte beim Personal hin; Axa IM begründet das Vorgehen, die Fondsfirma müsse sich an das veränderte Kundenverhalten und die Komplexität an den Finanzmärkten anpassen.
Erst im vergangenen Juni hatte Axa IM die Leitung der Kundengruppe des Core-Geschäfts auch für die Schweiz neu organisiert. André Thali und Pietro Martorella wurden damals zu Co-Leitern ernannt, wobei der von Zürich aus arbeitende Thali auch für das deutschsprachige Europa (DACH) zuständig ist. Eine Anfrage bei ihm zur Zukunft des Schweizer Core-Teams blieb ohne Antwort. Die Sprecherin erklärte lediglich: «Leider kann ich ihnen dazu nichts sagen.» Eine Entwarnung klingt anders.
Schwieriges Geschäft
Axa IM ist in der Schweiz mit mehreren Vertriebs-Equipen aufgestellt, neben der Core-Sparte kümmern sich Mitarbeitende etwa auch um den Verkauf von Fonds in den Bereichen Alternative Anlagen und Immobilien. Diese Teams sind dem Vernehmen nach von den Massnahmen im Unternehmen nicht betroffen.
Nach einem schwierigen Jahr 2022 hat sich das Geschäft der Asset Manager erst diesen Sommer wieder zu erholen begonnen. Laut Kenntnissen von finews.ch hat dies auch in der Schweiz zu Entlassungen oder zum Stellenstopp bei den zahlreich vertretenen Fondshäusern geführt.