Im Zuge der steigenden Zinsen werden Geldmarkt-Hypotheken rege nachgefragt, vor allem in der Deutschschweiz. Davon profitieren die Banken.
Der starke Zinsanstieg schlägt sich immer deutlicher im Schweizer Immobilien- und Hypothekarmarkt nieder. Viele Hypothekarnehmerinnen und -nehmer flüchteten angesichts der steigenden Zinsen in Saron-Hypotheken, wie eine Studie des Proptech-Unternehmens PriceHubble und des Immobilienspezialisten Moneypark vom Mittwoch zeigt.
Vor allem in der Deutschschweiz sei auf den Zinsanstieg reagiert worden. So erreichte das vermittelte Volumen von Saron-Hypotheken im zweiten Halbjahr einen Anteil von über 40 Prozent. Schweizweit entfielen 34 Prozent des vermittelten Volumens auf Saron-Hypotheken.
Langläufer fallen zurück
In der Westschweiz entschieden sich die Kunden weiterhin am häufigsten für Festhypotheken mit einer Laufzeit von fünf bis neun Jahren. Gesamtschweizerisch sei die sonst so beliebte zehnjährige Festhypothek hinter die mittelfristigen Laufzeiten zurückgefallen, die um knapp 30 Prozent zulegten, heisst es weiter.
Gemäss der Studie steigerten die Banken ihren Anteil am vermittelten Volumen von Moneypark auf 75 Prozent. Dies sei ein neuer Höchstwert in der jüngeren Geschichte der Online-Plattform. Der hohe Anteil ist vor allem auf die stark gestiegene Bedeutung der Saron-Produkte zurückzuführen, die von praktisch allen Banken angeboten werden.
Immobilienpreise rückläufig
Der Zinsanstieg hat auch den Immobilienmarkt erreicht. Zum ersten Mal seit drei Jahren sinken die Immobilienpreise wieder. Während sich laut Studie die Preise für Wohnungen in der Schweiz in der zweiten Jahreshälfte noch knapp halten konnten, fielen die Preise für Einfamilienhäuser im dritten Quartal um 0,12 Prozent und im Jahresschlussquartal um weitere 2,32 Prozent. Eigentumswohnungen gaben erst im letzten Quartal um 0,43 Prozent nach.
Die durchschnittliche Rendite für Wohnungen in Schweizer Gemeinden stieg auf 3,48 Prozent, wie es weiter heisst.