Die Rückversicherungsbranche steht vor einer Trendwende. Gemäss Credit Suisse könnte der Schaden rund 180 Milliarden Dollar betragen.

Verlässliche Aussagen zur Schadenbelastung aus dem Erdbeben in Japan sind nach wie vor sehr schwierig zu machen. Dies erklärte unter anderem ein Sprecher des Schweizer Rückversicherers Swiss Re.

Verlässliche Schätzungen könnten erst in mehreren Wochen gemacht werden.

Eine erste Schätzung des Institutes «AIR Worldwide» für die Schäden liegt bei 35 Milliarden Dollar. Der Anteil des Erdbebens betrage 24 Milliarden Dollar. Wie hoch die Schäden des Tsunamis aber ausfielen, sei um ein vielfaches schwieriger abzuschätzen, hiess es weiter.

Prämienanstieg erwartet

Das Erdbeben von Kobe 1995 führte zu wirtschaftlichen Schäden von 100 Milliarden Dollar, wovon aber nur etwa 3 Milliarden Dollar von der Versicherungsindustrie bezahlt werden mussten.

Die globale Rückversicherungsindustrie wird wegen dieses Grossereignisses einerseits stark belastet werden, anderseits werden die Prämieneinnahmen für das zukünftige Geschäft kräftig ansteigen, was gemäss «Handelsblatt» zu einer Trendwende in der Branche führen wird.

Die Titel der Swiss Re handeln aktuell deutlich unter Buchwert und werden von weiteren Konsolidierung in der Industrie profitieren, erklärte Finanzanalyst Peter Casanova von der Luzerner Kantonalbank.

CS schätzt Schaden bis auf 180 Milliarden Dollar

Nach ersten Schätzung der Credit Suisse dürfte die Katastrophe einen wirtschaftlichen Schaden zwischen 170 Milliarden und 180 Milliarden Dollar verursacht haben. Damit würde sich der Schaden auf knapp 40 Prozent dessen belaufen, was das Erdbeben in Kobe im Jahr 1995 angerichtet hatte.

Diese Aussage stammt vom Chefökonom der Credit Suisse Japan, Hiromichi Shirakawa In den von dem Beben und der nachfolgenden Flutwelle betroffenen Gebieten gebe es weniger Bürogebäude, Fabriken und Autobahnen als in Kobe, schreibt er in einem Marktkommentar.